… in the streets of San Francisco

“ East is East, and West is San Francisco.“ – O.Henry


Zu meiner großen Überraschung entpuppte sich San Francisco als eine meiner Favorites an der Westküste. Klar, hatte ich viel & einiges von der Hippie-Stadt gehört und gelesen. Aber ich hätte nicht gedacht, dass SanFran mir tatsächlich mehr am Herzen liegen würde als Los Angeles.

Als wir das regnerische LA verlassen hatten, war eine ziemlich dunkle Wolke im Rückspiegel den ganzen Weg über zu sehen. Wir waren sozusagen auf der Überholspur, jedoch drängelte der Regen von hinten ganz arg, sodass wir ständig (übertrieben gesagt) auf das Schlimmste vorbereitet sein mussten. Wie allgemein bekannt ist San Francisco ziemlich anfällig für schlechtes Wetter und Wind, somit schwand die Hoffnung auf ein gutes Wetter nur so dahin. Ganz verschont von einigen Tröpfchen blieben wir natürlich nicht, aber dies Mal hat uns das Glück angelacht. Dem Himmel sei Dank, denn so konnten wir viele wunderschöne Seiten der Stadt für uns entdecken. … Und daraus entwickelte sich eine Liebe auf den ersten Blick 🙂Am Hotel The Pickwick Hotel, das sehr zentral gelegen ist, angekommen, ging das Einchecken rucki-zucki. Im Gegensatz dazu war die Suche nach dem hoteleigenen Parkhaus eine Odyssee. Es war im genau gleichen Gebäude, um die Ecke, um genau zu sein. Aber dadurch, dass der Verkehr wirklich der reinste Horror war bzw. ist (ich glaube nicht, dass sich das nach unserem Aufenthalt viel verändert hat) und die Straßenführung ziemlich unübersichtlich ist, hat es locker eine ganze Stunde gedauert bis wir die Einfahrt endlich im Blick hatten.

Golden Gate Bridge, klar das Wahrzeichen von San Francisco. Ein ganz klares Must-See. Somit war das unsere erste Anlaufstelle und den wirklich besten und schönsten Ausblick hat man, wie ich finde vom Baker Beach aus. Als wir dort waren, waren kaum Leute da, daher war es einfach perfekt. Zudem hat auch die Sonne gescheint. Ich meine besser geht es nun wirklich nicht. Nicht umsonst haben wir gefühlt 500 Bilder an der gleichen Stelle gemacht. Andere Aussichtspunkte sind natürlich auch ganz toll und davon gibt es sehr viele. Gibt man im Navi unter der Kategorie „Aussichtspunkte“ die Golden Gate Bridge ein, werden an die 20 – 30 Stellen aufgelistet. Einige haben wir auch besucht und von allen Seiten der Brücke Fotos geschossen. Nach einen halben Tag aus verschiedensten Perspektiven die Golden Gate Bridge anschauen, kann ich ganz klar das Fazit ziehen und sagen: Für mich bleibt der Baker Beach mit Abstand der beste und eindrucksvollste Punkt. Basta & Punkt Aus! 🙂Wir hatten eigentlich für den ersten Tag lediglich das Anschauen der Brücke eingeplant. Da wir davon ausgingen, dass es regnen wird und schnell dunkel, haben wir uns vorgenommen, nach der Golden Gate Bridge irgendwo in der Nähe schön mit Ausblick essen zu gehen. Also ganz gemütlich. Das Wetter hat aber wieder Mal andere Pläne für uns geschmiedet und erfreute uns mit Sonnenstrahlen. Das motivierte uns natürlich umso mehr draußen zu sein und am besten alles andere am ersten Tag schon abzuhacken. Immer wenn ich in einer neuen Stadt bin, bin ich super neugierig und ungeduldig. Am liebsten hätte ich gleich alles und sofort. Kennt ihr das ? Geht es euch auch so wie mir? … Manchmal kann das Anderen ziemlich auf den Wecker gehen. Na ja man ist, wie man ist. 😀Mein Freund kennt mich nach einigen Jahren und Reisen schon ziemlich gut. Eigentlich in und auswendig. 😀 Er weiß ganz genau, ohne dass ich es aussprechen muss, was ich in dieser Situation machen will oder machen würde. 😀 Also gab es auch für uns eine Planänderung und wir waren auf dem Weg zu den Painted Ladies 🙂 Die bunten am Alamo Square stehenden Fünflinge wollte ich unbedingt sehen. Auf dem Weg dahin, habe ich den Eindruck gehabt, dass wir in Amsterdam sind. Ich weiß nicht warum aber San Francisco erinnerte mich ganz arg an die holländische Hauptstadt. Vielleicht ist das auch der Grund warum San Francisco mir mehr gefallen hat als LA, weil ich eben Amsterdam sehr ins Herz geschlossen habe und mit dieser Stadt ganz tolle Erinnerungen verbinde. <3 By the way, es ist keine Überraschung denke ich, dass die Häusle alle leer stehen. Wer hätte schon gerne jeden Tag, von morgens bis abends, Touristen vor dem Fenster. Ich definitiv nicht!  😀

So langsam aber sicher neigte sich der Tag dem Ende zu. Aus einem schönen Essen im Restaurant wurde ein Take away Tütchen eines Fast Food Restaurants, eine Flasche Rotwein, plus tausende Eindrücke und Worte der Faszination. Ich liebe genau solche Abende und genau in solchen Momenten fühle ich mich so frei, so glücklich und so dankbar, dass ich das alles erst Mal überhaupt erleben darf/kann und dann auch noch mit einem Menschen, den ich wahnsinnig liebe! Ich bin so froh, dass ich diese Tage & Abende mit einer Person schon seit Jahren teilen darf! <3Der zweite Tag startete regnerisch und da ich etwas Wetter-empfindlich bin, drückte das ziemlich auf die Stimmung. Mit Regenschirmen in den Händen, führte uns der Weg zu den Cable Cars. 7$/ Person pro Fahrt muss man bezahlen. Nicht grade günstig aber dennoch billiger als mit einem Taxi. Da uns das Autofahren den letzen Nerv am vorherigen Tag geraubt hat, ließen wir das Auto einfach im Parkhaus stehen. Mit dem weltberühmten SanFran Cable Car ging es Richtung Hafen und Pier 39. Theoretisch kann man direkt am Hafen aussteigen, wir wollten aber noch die Lombard Street anschauen, daher sind wir ein paar Stationen früher ausgestiegen und den restlichen Weg zu Fuß gelaufen.

Die kurvigste Straße der Welt sollte man gesehen haben, obwohl ich diese nicht unbedingt sehr spektakulär fand. Aus der Vogelperspektive wäre es viel beeindruckender. Dennoch kann man sagen, ja man hat sie gesehen. Eigentlich wollten wir sie noch mit dem Auto runterfahren, aber dazu ist es nicht gekommen und dramatisch war das auch nicht. Um so beeindruckender fanden wir die Fisherman´s Wharf of San Francisco, weshalb wir uns dort den kompletten Tag auch aufgehalten haben. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Hafen so interessant sein kann. Aus den vielen kleinen Hafen-Restaurants roch es so unglaublich gut nach Fischgerichten. Weshalb wir andauernd beim Rumspazieren ein Hungergefühl empfunden hatten. Bis wir uns aber letztlich für das Wo und Wann und Was entschieden haben, vergingen viele Stunden. Eines war klar, wir wollten Fisch essen. Es hat nicht lang gedauert bis die Diskussion mit einem ähnlichen Satz, wie „Ach komm, lass uns da mal reinschauen!“ unterbrochen wurde 😀

In der Tat das Pier 39 ist ein wahres Touristenmagnet. Es gibt so viel Verlockendes, Verrücktes, Süßes und Interessantes. Man will überall rein und sich alles anschauen und ja Nichts verpassen. Mein persönliches Highlight waren die Seehunde. Mein Freund hat sie schon lange vor mir „schreien“ gehört und führte mich dahin. Unglaublich niedlich, wie sie dort auf den Stegen rumliegen und sich gegenseitig runter schubsen. Super goldig und man sollte sich auf jeden Fall ein bisschen Zeit nehmen, um sie zu beobachten. Irgendwann, unter meinen Protesten, mussten wir auch weiter. An diesem Tag hatte ich das Gefühl, dass das Wetter von einem widerspenstigen Kind mit einer Fernbedienung bestehend aus zwei Knöpfen gesteuert wurde.  Mal schüttete es wie aus einem Eimer, nach ein paar Minuten kam die Sonne wieder raus. Unter diesen Umständen waren wir dazu gezwungen eine unfreiwillige Kneipentour in den unzähligen Bars zu machen. Weshalb wir auch zu dem Entschluss kamen, dass ein Mai Tai nur auf Hawaii am besten zu genießen ist. 😀

Mein Freund wollte unbedingt Alcatraz besichtigen. Obwohl ich nicht unbedingt davon begeistern war, war ich bereit es ihm zur Liebe durch zuziehen. Aber alle Touren waren drei Tage im Voraus ausverkauft. Zur seinem Bedauern, zu meinem Glück. Wer also den „Wohnort“ von Al Capone besuchen will, sollte im Voraus über TripAdvisor oder sonst welche Plattformen Tickets erwerben. Eine Bootstour haben wir uns dennoch gegönnt. Somit haben wir Alcatraz von Nahem gesehen, aber keinen Fuß drauf gesetzt.   Wie schon erwähnt, haben wir viel über das Essen diskutiert. Und dafür, dass wir so viel und so lange darüber geredet haben, sind wir erst super spät dazu gekommen. Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Wir haben uns gegen Baba Gump Shrimps entschieden, stattdessen ein Restaurant direkt am Hafen und unser Fisch war vorzüglich ;D

Unser dritter Tag in San Francisco begann damit, dass wir unbedingt wenigstens ein Mal über die Golden Gate Bridge fahren wollten. Insgesamt haben wir sie sieben Mal überquert. Keine Ahnung wie es dazu kam 😀 Aber dafür haben wir das Städtchen Sausalitos entdeckt. Das ist wirklich super süß, gemütlich und ruhig. Eine gern willkommene Pause bei einer Tasse Kaffee von dem Großstadttrubel. Nach einer kurzen Erholung ging es wieder zurück in die Stadt. Und zwar ganz hoch hinaus, mit dem Blick auf die ganze Stadt, nämlich Bernal Heights. Der Aussblick ist fantastisch!!! Wirklich!!! Atemberaubend!!! Anfangs wollten wir gar nicht hin. Ich bin so froh, dass wir uns schlussendlich doch umentschieden haben. Es lohnt sich wirklich. In New York war ich von dem chinesischem Viertel ziemlich enttäuscht gewesen. Hier wurde Chinatown in manchen Reiseführern sehr angepriesen. Ich hatte nicht wirklich hohe Erwartungen, aber ich habe mich sehr getäuscht. Zahlreiche rote Lampignons und zwar überall, goldene Drachen und der typische Duft nach chinesischen Essen. Genau so hatte ich mir Chinatown in NY vorgestellt. Bevor wir zur Cheesecake Factory essen gehen würden, wäre ein kleiner Snack zwischen durch auch ok. Also haben wir uns einen kleinen Snack-Teller für zwei bestellt und das war der Fehler, denn der Besuch bei Cheesecake Factory wäre eine reine Geldverschwendung. Na ja nächstes Mal.  Und so schnell vergingen die drei Tage. Wir waren am nächsten wieder on the road. Unsere letzte Station in Kalifornien war Eureka. Bereits in Monterey haben wir eine Broschüre über die Redwoods mitgenommen und haben uns vorgenommen die riesen Bäume uns mal anzuschauen.  Der Nationalpark lag direkt auf dem Weg, also war das ein perfekter Zwischenstopp auf der langen Fahrt. Es ist in der Tat gigantisch wie groß die Bäume sind. Solche habe ich im Leben noch nicht gesehen. Zu recht, heißt auch die Straße The Avenue of the Giants Es gibt unterschiedliche Wanderwege. Je nachdem, wie lang man sich die Riesen anschauen möchte, kann man sich unterschiedliche Wege aussuchen. Wir haben uns für die kürzeste Route (circa 1,5 h) entschieden. Trotz kurzer Zeit dachte ich wir wären im Märchen gelandet. 😀 In Eureka sind wir im Best Western Plus übernachtet. Da wir wirklich sehr lange unterwegs waren, haben wir den Abend im Hotel beim Pool und Billard spielen verbracht, was zur Abwechslung echt gut war. Die Außenanlage von dem Hotel war so ein bisschen im hawaiianischen Stil eingerichtet. Und ich dachte mir, es wäre so schön gewesen noch ein paar Tage am Strand in der Sonne zu verbringen. Beispielsweise an unserer Liebslingsstelle am Waikiki Beach.

Andererseits hat sich unsere Reise in den genauso schönen Norden fortgesetzt. 🙂

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