Glückliche Zeiten

… I haven´t been everywhere yet but it´s on my list!


Das letzte Wochenende vor dem Sommersemester 2017 ist in wenigen Stunden rum, ich sitze nun wieder vor meinem Laptop und schwelge in den Erinnerungen von der wunderschönen und sonnigen Insel Rügen. Die Ruhe vor dem endlosen Sturm. Trotz der extrem laangen und eeeextrem anstrengenden Fahrt an die Ostsee war es eine super erholsame Woche. Das ist genau das, worauf ich immer sehr viel Wert drauf lege, bevor der Uni-Wahnsinn wieder beginnt. Die letzten Tage sollten ruhig sein. Stress sollte vermieden werden. Die Insel Rügen, insbesondere das kleine, wirkliche kleine Dörfchen Vieregge mit seinen einigen wenigen noch leerstehenden Ferienhäusern, war der perfekte Rückzugsort, um seine Gedanken zu sammeln und auch abzuschalten. Eine gute Gelegenheit neuen Wind durch seinen Kopf zu jagen. Vielleicht ist es auch an der Zeit eine andere, völlig neue Richtung einzuschlagen. Von warmen Sonnenstrahlen geweckt, konnte ein neuer Tag nicht besser beginnen können. Es gab eigentlich keine Pläne, weder für den Tag noch für die ganze Woche. Bis … wir den Reiseführer gekauft haben. Oh, das hätten wir vielleicht doch lieber lassen sollen. Sobald ich mir Reisebilder und Berichte über dies und jenes anschaue oder durchlese, verfalle ich in meine alten Muster und das war es dann mit dem Entspannen und der gewollten Ruhe. Weil ich meine Binz, Sellin, die Seebrücken und die Kreidefelsenküste erst … . Wenn ich hier bin, dann muss das ja gesehen und erlebt werden. Über 900 km nehme ich mir nicht so schnell wieder vor. Der erste Programmpunkt war Kap Arkona. Wer sich für Leuchttürme und alte Seeschiffe begeistert. Nur hin! Von Kap Arkona ging es zu dem absolut süßestem und kleinstem Fischerdörfchen mit lediglich 19 Einwohnern Vitt. Man muss es selbst gesehen haben! Es ist so als ob man mit jedem Schritt ein Märchen betritt und jeweils einen weiteren Kapitel durchlebt. Ich fande eigentlich die Beschreibung des Dorfes im Reiseführer war ein wenig, nun ja übertrieben. Aber in Wahrheit war es untertrieben.

Bald war es Zeit für Abendessen. Ich habe keine Ahnung wo genau das Restaurant sich befindet. Ich glaube irgendwo in der Nähe von Glowe. Das war ein super leckeres Dinner mit der Sicht aus die Ostsee und einem rosarotem Sonnenuntergang. Generell waren die Sonnenuntergänge auf Rügen ganz bezaubernd. Der Himmel hatte im wahrsten Sinne des Wortes gebrannt. Ich glaube solch einen intensiv roten Abendhimmel haben wir selbst auf den Malediven nicht gesehen. Gut, dass die Ferienwohnung große Fenster und einen Balkon hatte. Besonders mochte ich abends auf dem Balkon zu stehen, während der Wind durch den Schilf rauschte, im Hafen die Wellen gegen die Boote schlugen … die Welt kann manchmal so friedlich sein. Wir hatten eigentlich, bis auf zwei Tage, ziemlich gutes Wetter, schön sonnig, nicht zu warm, Frühlingswetter eben. Wir nutzten daher jede Sonnenstunde aus, sei es auf dem Wasser auf dem Boot oder am Land. Da wir außerhalb der Saison auf der Insel Rügen waren, kann man schon sagen, dass sie so ziemlich menschenleer war, somit konnten wir uns frei überall bewegen. Unbedingt sollte man den Jasmunder Nationalpark, der zum UNESCO Weltkulturerbe angehört, besuchen. Eigentlich wollten wir eine Wandertour durch den Park unternehmen. Die Strecke, von Sassnitz bis zum Königsstuhl, soll unglaublich malerisch sein. Ich weiß nicht, was das Universum gegen mich hat, aber sobald ich eine Wanderung geplant habe, zack spielt das Wetter nicht mehr mit. So war es auch dieses Mal, was mich wirklich extrem geärgert hat, denn das passiert leider nicht zum ersten Mal. Dennoch wollte ich die Insel Rügen nicht verlassen ohne die Kreidefelsen gesehen zu haben. So kauften wir Ticktes für eine Bootstour, auch da hat mir die Sonne den Rücken gekehrt. Aber ich konnte sie auch im Nebel erkennen. In Sellin konnten wir, diesmal bei Sonnenschein „yuhuu“, die Seebrücke anschauen. Beim Spazieren auf der Brücke, durchläuft man die Geschichte von Sellin. Das Ostseebad Sellin aber auch Binz oder Göhren waren bekannte Kurorte vor dem Zweiten Weltkrieg und sind es bis heute noch. Und ich finde es ganz toll, dass der Charme beibehalten wurde, indem die Architektur der Häuser erhalten wurde und auch neuere Gebäude in demselben Stil gebaut worden sind. Sehr charmant! In Sellin hatten wir die böhmische Küche ausprobiert. Wer auf Hausmannskost steht, super Restaurant. Es hat wirklich gut geschmeckt, meins ist es dennoch nicht. Die Tage, die wir auf unserem Boot verbracht hatten, waren ziemlich cool. Nur das Gesicht eincremen, hätte nicht geschadet oder zumindest eine Kappe aufzusetzen wäre auch eine gute Idee gewesen. Aber: Im Nachhinein lernt es sich besser. Ich glaube wenn unser Boot ein bisschen mehr Power hätte und es wärmer gewesen wäre, wäre es ziemlich geil Wasserski zu fahren. Habe ich bisher noch nie gemacht, würde ich aber nur zu gern ausprobieren.

Eine Sache hatte mich auch ziemlich fasziniert. Ich habe bisher in meinem Leben noch nie soooo viele Schwäne gesehen. Wenn man morgens aus dem Fester auf die See geschaut hat, gab es teilweise ganze weiße Flecken im Wasser. Ich dachte zuerst es seien Möwen. Aber nein! Schwäne!!! Mega cool!!! Ich muss sagen Sellin hat mir schon sehr gut gefallen, aber Binz fande ich persönlich noch umwerfender. Laufend durch die Straßen konnte man in die Zeit von damals so richtig eintauchen. Wäre es an dem Tag nicht so kalt gewesen, hätte ich gerne noch mehr Zeit dort verbracht oder ein Picknick am Strand gemacht. Die Strände in beiden Städten, Sellin und Binz, sind der Hammer. Das war jetzt das zweite Mal, dass ich außerhalb der Saison und beide Male im März an die Ostsee gefahren bin. Und natürlich waren beide Male keine Strandkörbe am Strand gestanden. Ist ja noch zu früh und zu kalt, aber das hat mich auch so geärgert. Ich liebe die Strandkörbe!!! Nord- oder Ostsee ohne Strandkörbe ist keine Nord-oder Ostsee. Irgendwann werde ich es schon noch schaffen an der Ostsee in einem Strandkorb zu chillen. 😀

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