Our Amazing World

National Parks in the USA


Endlich kann ich den Traum von einem Roadtrip an der Westküste der USA von meiner Liste streichen. Nach mindestens 3 Jahren Wartezeit war es nun im März 2018 soweit …

 Schon so lange wollten wir uns diesen Roadtrip ermöglichen. In den Jahren zuvor hatten wir immer wieder uns fest vorgenommen die Reise JETZT zu buchen und auch fest geplant, allerdings kam ständig etwas dazwischen, sodass dieser Punkt erst dieses Jahr tatsächlich „gestrichen“ (aber nicht für immer 😉 ) werden konnte. Er war längst überfällig!Da wir schon lange wussten, welche Stationen wir abfahren wollten, war die Buchung schnell vollzogen. Mit einer „kleinen“ Änderung war die Reise im Oktober 2017 festgenagelt. Endlich und dem Himmel sei Dank!

Der Wunsch einen Westcoast Roadtrip zu machen ist nach meinem Auslandssemester auf Hawai´i geboren. Deshalb war der Plan in seinem Urzustand von San Francisco für eine Woche nach Hawai´i zu fliegen. Relativ kurzfristig & knapp vor dem Termin im Reisebüro haben wir dieses Vorhaben geändert, um die Reise auf dem Highway 101 bis zum Bundesstaat Washington fortzusetzen.Von Frankfurt aus ging unsere Vacay los. Eigentlich wollten wir gemütlich am Flughafen vor dem langen Flug den Start unserer Traumreise „feiern“ und ausnahmsweise nicht im Stress und unter Zeitdruck zum Check-in hetzten. Daraus wurde mal wieder nichts. 🙂 Umso schöner war dann der Flug und der Aufenthalt in New York. Plus sieben weitere Stunden und wir waren am Ziel. Willkommen in Arizona! Phoenix hat uns mit schön warmer Luftbrise begrüßt und die Müdigkeit wurde rasch, wie vom Winde verweht. Nach einigen, sagen wir mal na ja „Schwierigkeiten“ ( … und das noch nett ausgedrückt) bei der Autovermietung hatten wir endlich die Schlüssel vom SUV Jeep Renegade in der Hand. Bitte, bitte nehmt immer euren Führerschein mit!!! Dann habt ihr diese Probleme nicht. Dieser Fehler wird uns hoffentlich nicht noch ein mal unterlaufen. Und ich war heil froh darüber, dass wir die erste Nacht in Phoenix geblieben sind. Nach dem Schockerlebnis hätte ich weitere 2,5 Stunden Fahrt nicht überstanden. Die Nacht war sehr erholsam. Frisch und munter machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel der dreiwöchigen Reise, nämlich:

Grand Canyon.

Der wohl bekannteste Canyon in den USA ist in der Tat überwältigend. Wir haben im Grand Canyon National Park zwei wundervolle Tage verbracht. Von Phoenix haben wir ungefähr 2,5 Stunden bis zum Hotel gebraucht und für den Aufenthalt am Grand Canyon haben wir uns für die Red Feather Lodge entschieden. Lediglich 2 Minuten bis zum Haupteingang des Parks entfernt. Der Eintritt kostet pauschal 30$ für eine komplette Woche. Am Kassenschalter bekommt man eine Karte mit den ganzen Aussichtspunkten. Theoretisch kann man den kompletten Park auch mit dem Auto abfahren oder mit dem kostenlosen Shuttle Bus. Im Hotel haben wir uns nach der schönsten Wanderroute erkundigt, das ist der South Rim Trail / Hermit Road. Dieser Weg wurde uns wärmstens ans Herz gelegt, daher haben wir das Auto am öffentlichen Parkplatz stehen lassen. Wäre ja eine Schande im Grand Canyon keine einzige Route gewandert zu sein. Den ganzen Tag, von morgens bis abends, sind wir entlang des South Rim gewandert. Auch wenn die Beine nicht mehr konnten, die Ausdauer nachließ und die Puste ausging, schleppten wir trotzdem weiter. Weil  es auch einfach so schön war. Beginnt die Sonne langsam unter zu gehen, hat man den schönsten Ausblick am Hopi Point.Nachdem wir den spektakulären Sonnenuntergang bewundert haben, hatten wir auch echt Hunger. Es wurde langsam wirklich Zeit für etwas Essbares! Da wir im „Wilden Westen“ waren, hat es uns nach etwas Fleischigem gelüstet. Ein richtig saftiges Steak musste jetzt her. 😀 Also sind wir im Big E Steakhouse & Saloon gelandet. Boah war das ein Geschmack! Vorzüglich! Aber die Augen und das Hungergefühl waren deutlich größer als der Magen. Im Endeffekt hätte ein Steak für uns beide mehr als gereicht. 🙂 Um ein Tagesfazit zu ziehen: Der erste „richtige“ Tag in den USA war ein voller Erfolg. Wir mögen es zwar zu wandern, keine Frage. Allerdings sind wir auch keine Profis. Deshalb sind wir am nächsten Tag mit dem Auto noch ein bisschen von Aussichtspunkt zum Nächsten rum gefahren. Denn die schönste Wanderung am South Rim haben wir bereits am ersten Tag gemacht und wir beide waren der Meinung, dass man von oben keine bessere Sicht auf den Grand Canyon ergattert, es sei denn man man tatsächlich die große Wanderung runter bis zum Colorado River.  Diese würde aber einen ganzen Tag dauern, um überhaupt runter zu kommen. Und das Geld für eine Heli-Tour haben wir uns dann doch gespart. Somit haben wir uns recht spontan entschieden zum Horseshoe  Bend zu fahren. Für amerikanische Verhältnisse würde man vielleicht sagen: „Ha ja, ist ja praktisch um die Ecke!“ Dabei waren es 442 km! Haben wir aber dennoch mitgenommen. Wer weiß, ob man jemals im Leben noch mal die Gelegenheit bekommt an die Orte zu kommen, an denen man schon war, um das nachzuholen, was man rückblickend vielleicht verpasst hat. Allein schon die Landschaft drum rum ist einzigartig und sowas von sehenswert. Ich habe mal von jemandem gehört, der meinte Amerika sei langweilig und hätte nichts zu bieten. Diese Meinung konnte ich persönlich noch nie verstehen! (Aber jedem das Seine.) Kann aber auch mit reinem Gewissen nach dem zweiten Tag in Arizona sagen, dass es überhaupt nicht stimmt!!! Anyway! Zurück zum Thema. Den ganzen Tag im Auto unterwegs zu sein, um 30 Minuten Fotos zu schießen, hat sich definitiv mehr als gelohnt. 🙂   Den ganzen Tag im Auto unterwegs zu sein, ist für mich deutlich anstrengender als den Tag gewandert zu sein. Deshalb hatten wir beide weder Lust noch Kraft abends auszugehen. Es herrschte eine sofortige Einstimmigkeit für ein Abendessen vom Supermarkt im Zimmer mit einem Gläschen Wein. Und es war perfekt! Einen schöneren letzten Abend im Grand Canyon hätte ich mir nicht vorstellen können. Gemütlich & ganz schlicht kann auch große Effekte bewirken!

Am nächsten Tag haben wir uns vom Grand Canyon National Park (oder wie mein Freund sagen würde vom gaanz großen Loch 😀 ) verabschiedet und machten uns auf den Weg nach Page zum Antelope Canyon. Ich habe schon sooo viele wahnsinnig schöne Bilder von diesem Canyon gesehen, dass ich zum Teil dachte „ne, das kann doch gar nicht Wahr sein! Bestimmt gephotoshopt!“ Daher musste ich dahin, um diese erstaunliche Felsstruktur selbst mit eigenen Augen zu begutachten. Koste es was es wolle. In der Tat war es gar nicht so günstig. Die geführte Gruppentour (alleine kann man nicht rein) kostet pro Person 45$ und dauert 1,5 Stunden. Die Tour war auf jeden Fall sehr schön. Es ist toll alles mit seinen Augen gesehen zu haben. Ein großes „aber“ gibt es schon. Man wird durch den Canyon hektisch durchgeschleust. Es gibt kaum Möglichkeiten eine schöne Stelle bisschen länger zu bewundern oder in Ruhe schöne Fotos zu machen, weil entweder die eigene Gruppe schon weiter ist oder es rückt die Nächste schon näher, sodass Menschen in Bild sind. Dennoch waren die Guides sehr nett, haben auch viele interessante Fakten erwähnt. Der Preis ist nicht wirklich gerechtfertigt, aber das Geld ist dann doch „ganz gut“ investiert.  Theoretisch, wenn wir gewusst hätten, dass die Führung lediglich 1,5 Stunden dauert, so hätten wir auch weiter fahren können. Aber so war es uns auch recht. Denn fahren werden wir die kompletten drei Wochen genügend, so war „We-Time“ an der Reihe.

Es war ein schöner sonniger Tag. Im Zimmer bleiben, käme für uns nicht in Frage. Nachdem wir nun endlich im Hotel (Quality Inn at Lake Powell) eingecheckt hatten, konnten wir uns schnell frisch machen. Und nichts wie raus. Der Abend war grandios! Er beinhaltete genau das was ich so sehr liebe!!! Sushi, UNO, Musik & mein Freund. Eine unschlagbare Kombi, die mich immer wieder glücklich und zufriedenstellt.

Am nächsten Morgen hieß es: „Goodbye Arizona, Hello Utah!“ Wir waren also auf dem Weg zu Bryce Canyon in Utah. Ich muss ehrlich gestehen ich hatte diesen Canyon überhaupt nicht auf dem Schirm. Aber umso überraschender war er.Da wir von Bryce Canyon nicht wirklich viel gehört & gesehen haben, haben wir uns im Internet schlau gemacht. Es hieß dort, es sei der schönste National Park in den USA. Bei diesem Satz dachte ich mir, als großer Amerika Fan: „Oh mein Gott, shame on me!“ 😀 Es war in der Tat erstaunlich, welche ungewöhnlichen „Höcker“ oder „Hoodoos„, wie sie genannt werden, von Natur erschaffen werden. An dem Tag war es ziemlich kalt und nur wenige Sonnenstrahlen hatten sich durch die Wolken durchgekämpft, hatten wir nicht unbedingt die Motivation gehabt stundenlang wandern zu gehen. Eigentlich haben wir uns darauf geeinigt, den Canyon mit dem Auto durchzufahren. Tja. Spontanität lieben wir ja. Wir sind also doch gewandert. 1,6 Meilen, ach das ist doch nicht viel. Machen wir. Es war ganz lustig und ich glaub die beste Entscheidung. Denn von motivationslos bis vor lachen nicht mehr laufen können, ging es sehr schnell. Nach wenigen Gehminuten sogar! Schlussendlich hat uns diese spontane, nicht geplante Wanderung die Stimmung und den grauen, kalten Tag gerettet. Außerhalb der Saison schließen die Supermärkte recht früh und auch nicht alle Restaurant in der nächstgelegenen Stadt hatten geöffnet. Das hatten wir nicht wirklich bedacht & hatten somit nicht viele Möglichkeiten zur Auswahl. Obwohl uns zur dem Zeitpunkt eine Steinoffenpizza echt lieb wäre. Die haben wir leider nicht bekommen. Stattdessen Spaghetti & Ravioli, die so na ja waren, aber gesättigt ist gesättigt. Und besser als hungrig ins Bett zu gehen. =) Als es anfing zu dämmern, wurde es richtig kalt. So sind wir ins Hotel, auf das ich mich sehr gefreut habe. Die Bryce Canyon Lodge ist eine Anlage mit vielen Holzhütten, die sich mitten im Canyon befinden. Es war unglaublich romantisch den Abend in einer Holzhütte zu verbringen und wenn man aus dem Fenster schaute, lag noch etwas Schnee draußen. Warme Stricksocken & kuschelig warmes Zimmer. Ach, da fängt das Herz an zu schmelzen.  Die vier Tage in den Canyons waren faszinierend. Wir haren nun drei gesehen, aber es gibt noch so viele mehr. Zion National Park, Monument Valley, Joshua Tree Park …etc. Ich denke da würden selbst die drei Wochen nicht ausreichen, um wirklich alle zu sehen. Es gibt wirklich viel zu sehen und Sehenswertes. Arizona & Utah haben mich in ihren Bann gezogen, sodass ich auf jeden Fall irgendwann noch Mal hin möchte.

Aber als ein Stadt-Mädel hat es mich dann nach den vier Tagen so langsam in eine große Stadt gezogen. Ich hatte dann die Turnschuhe und Wanderstiefel satt. Es wurde Zeit für Pumps 😀

Ein völliges Kontrastprogramm erwartete uns am nächsten Tag! 🙂

Las Vegas, halt dich fest! Wir kommen! 😀