Our new home

Unser neues Familiennest


Endlich! Endlich sind wir Ende Februar 23 in unser neues Familiennest umgezogen. Wir sind heilfroh darüber, denn das letzte halbe Jahr vor dem Tag X war das reinste Chaos – milde ausgedrückt 🙂

Wir haben viel geträumt und viel darüber gesprochen, bevor das Thema Umzug überhaupt im Raum stand, was wir denn alles machen würden, wie wir unsere Wohnung gestalten würden und wie sie auszusehen hat. Irgendwann gehen die Träume dann in Erfüllung. Es stand irgendwann fest – wir werden umziehen. Kurz nach dieser erfreulichen Nachricht, bemerken wir, dass wir schwanger sind. Ursprünglich wollten wir die Themen, Renovierung und Umzug vor Kindern abhacken. Doch das Schicksal wollte es anders und es traf das ein, was ich so gern vermieden hätte. Uns blieb nichts anderes übrig und wir mussten beide Hürden meistern. Jetzt, nachdem fast alles abgeschlossen und geschafft ist, kann ich sagen:

  1. Gott sei Dank es ist vorbei 🙂 
  2. So schlimm war es dann doch nicht
  3. Andererseits – nie wieder 🙂 
  4. Wir haben es trotz ALLEM wahnsinnig gut gemacht und durchgehalten

Es gibt natürlich immer noch Kleinigkeiten – hier und da –  aber zu 95% ist es geschafft und wir fühlen uns alle drei wohl. Das ist doch die Hauptsache! Wie auch bei der letzten Renovierung dauert es eine gewisse Zeit bis wirklich alles erledigt ist. Aber um ganz ehrlich zu sein, wollte ich so viel, wie möglich VOR dem Umzug fertig haben wollen. Denn seien wir doch ehrlich zu uns selbst, danach macht man es doch nicht – man belässt es, wie es ist und lebt damit. Ich hoffe, dass es so nicht laufen wird 🙂

Als wir angefangen haben die Wohnung zu renovieren, hatten wir vier große Bausteine zu bewältigen:

  1. Neuen Bodenbelag überall verlegen. Wir haben uns trotz Baby für Parkett entschieden und bereuen es nicht.
  2. Der Abriss der Wand zwischen Küche und Esszimmer. So haben wir jetzt eine schöne, offene Küche mit einer Kücheninsel.
  3. WC- und Badsanierung, welche der problematischste Punkt an der gesamten Renovierung war bzw. immer noch ist.
  4. Fenstertausch im Winter mit Baby.

Abriss, Verspachteln von Wänden, Tapezieren, Streichen und Kleinkruschd haben wir zum größten Teil selbst gemacht. Für alles andere mussten wir uns Handwerker holen. Das Verlegen des neuen Bodenbelags hat am besten funktioniert. Ursprünglich wollten wir einen dunklen Parkettboden. Aber als wir die Muster erhielten, verliebten wir uns in das Eichenparkett im Landhausstil. Wir waren uns einig: Das mussten wir haben und wollten es sofort. Allerdings in den anderen Zimmern, Ankleide, Schlaf- und Kinderzimmer, haben wir uns für einen dunklen und robusten Designboden entschieden. Und das bereue ich jetzt ein wenig. Im Nachhinein wäre es viel besser gewesen überall das Parkett zu verlegen. Es ist wie es ist.

Bevor wir uns aber für einen Boden entschieden haben, mussten wir entscheiden, welche Küche wir haben wollten und wie sie aussehen soll. Wir waren in so vielen Einrichtungshäusern und Küchenstudios. Aber ganz ehrlich selbst im größten Küchenstudio sahen alle Küchen gleich aus und alle im selben Stil. Es gab keine einzige Küche, die annähernd unseren Vorstellungen entsprach.

Im Endeffekt war es dann so, dass wir zum IKEA gefahren sind und dort einen Planungstermin vereinbart haben. Der Gedanke war – die Küchen sind schön und günstig. Mit der damalige Küche waren wir sehr zufrieden. Sollten wir später doch eine Andere, Schönere finden, dann ist es nicht so schmerzvoll die Jetzige abzureisen. Als der Vermesser gekommen war, stand noch eine Wand zwischen dem Esszimmer und Küche. Denn ursprünglich war der Plan nicht die gesamte Wand abzureisen, sondern einen Teil, um eine Durchreiche zu schaffen. Von der Idee war ich nicht unbedingt begeistert, könnte aber denk ich mal damit leben. Glücklicherweise sind meine Schwiegereltern vor dem Planungstermin vorbeigekommen und waren sofort meiner Meinung, dass die Wand weg muss. Schnell wurde beim Statiker die Bestätigung eingeholt, dass es sich um keine tragende Wand handelt und eine Woche später war die Wand weg. Der gesamte Planungsprozess beim IKEA empfand ich als sehr umständlich und nicht gerade zu unserer Zufriedenheit doch irgendwann konnten wir uns einigen. Schlussendlich haben wir dann doch noch eine wunderschöne Küche bekommen. Selbst mein Mann, der zuerst gegen den Abbruch war, ist nun auch überzeugt, dass es die bessere Entscheidung war die Wand abzureißen. So haben wir nun eine schöne, offene und geräumige Küche mit allem drum und dran, Kücheninsel, einem Hängeregal über der Kücheninsel und einer Kaffeebar, wie wir es wollten.

Während dem halben Jahr der Renovierungsdauer haben wir vieles gelernt im Punkt Umgang mit Handwerkern, Kommunikation, Koordination und generell Bauarbeiten. Es ist vieles schief gelaufen – um ehrlich zu sein alles, was hätte schief gehen können, ist auch schief gegangen. Uns war von Anfang an bewusst, dass es nicht einfach wird. Aber ich hätte niemals gedacht, dass wir so derartige Schwierigkeiten haben werden, die sich als eine pure Enttäuschung entpuppt haben. Unterm Strich werde ich ohne einen Generalplaner keine Baustelle mehr anfangen.

Als es feststand, dass wir umziehen werden, mussten die Fenster in der Küche ausgetauscht werden. Diese wurden auch lange vor dem Umzug ausgemessen und bestellt. Aufgrund der Lieferungsdauer konnte man sie nicht vor dem Umzug austauschen, was super ärgerlich war. Kurz nach dem wir umgezogen sind, erhielten wir einen Anruf, dass die Fenster in zwei Wochen ausgetauscht werden. Und natürlich genau in dem Zeitraum war ein schlechtes Wetter. Super kalt, windig und regnerisch. Mein Mann war arbeiten, ich war allein mit einem zweimonatigen Baby und einer Katze, die einfach nicht in der Wohnung bleiben wollte. Die Haustür war ständig offen, es hat so wahnsinnig gezogen, das Baby hat geschrien, die Katze auch … Die zwei Tage waren der absolute Horror und ich war am Rande eines Nervenzusammenbruchs.   

Unsere größte Schwäche während der Renovierung war, dass wir uns andauernd vermessen haben. Beim Sofa haben wir uns vermessen. Die Einrichtung im Wohnzimmer war ursprünglich ebenfalls anders geplant. Aber dadurch, dass wir uns vermessen haben, mussten wir alles umkrempeln und das Zimmer neu planen. Doch dieser Fehler erwies sich im Nachhinein als ein glücklicher Zufall, denn so wie es jetzt ist, gefällt es uns noch besser. Die Büroecke haben wir dann doch wieder ins Schlafzimmer verlagert und wir haben jetzt ein riesiges Wohnzimmer mit später Platz für einen Maltisch für Moritz.

Das Problem des Vermessens zog sich durch die gesamte Renovierung durch. Auch beim Esstisch und bei der Planung des Schranksystems in der Ankleide hatten wir bewiesen, dass wir einfach nicht Messen können. Zum Glück konnten wir für alles eine Lösung finden.

Eine ganz schöne Weile konnten wir uns nicht entscheiden, welches Zimmer das Kinderzimmer und die Ankleide sein soll. Zuerst dachte ich, das Baby benötigt nicht so viel Platz und Möbel, sodass es das kleinste Zimmer das Kinderzimmer sein soll und das große die Ankleide. Später, wenn Moritz älter wird, würden wir die Zimmer tauschen. Dem Himmel sei Dank haben uns alle davon abgeraten. Ich habe jetzt immer noch Platz für all die Kleider trotz des kleinen Zimmers, sodass ich noch mehr shoppen könnte 😉 und wir haben kein Stress mit dem Zimmertausch.

Das Zimmer vom Moritz haben wir als aller Erstes nach dem Umzug fertig gemacht. Und dann nach und nach die anderen Zimmer. Direkt nach dem Umzug als ich zum ersten Mal die Wohnung betreten habe, dachte ich mir bloß: „Ach du liebes Bisschen!“ Um mit dem Chaos fertig zu werden, werden wir Monate benötigen. Aber wir waren fleißige Bierchen, haben unsere Ärmel hochgekrempelt und alles innerhalb einer Woche fertig gemacht. Zumindest das, was wir machen konnten. 

Das Thema Bad werde ich nicht groß beschreiben, weil es eine sehr sehr große Enttäuschung ist und es mich bis heute einfach nur wütend macht. Hätte ich das gewusst, dass es so läuft, hätte ich viele Dinge anders gemacht. Es wird trotzdem ein wunderschönes Bad, es funktioniert alles und entspricht unseren Vorstellungen. ABER: der Weg dahin war undenkbar steinig und holprig, verbunden mit extrem viel Kommunikationsproblemen.  Die Badsanierung haben wir im Oktober beauftragt, haben jetzt Juni und es ist immer noch nicht fertig. Es ist zum Heulen!Als es dann soweit war, alles war fertig, konnte ich mich nicht entscheiden, welcher der Räume mein Lieblingszimmer ist. Obwohl ich schon gestehen muss den Kleiderschrank einzuräumen hatte echt Spaß gemacht! Anfangs wollte ich das gesamte Mobiliar austauschen allerdings haben wir uns damals bei der ersten Renovierung so tolle Möbelstücke gegönnt, sodass wir den größten Teil der Möbel mitgenommen haben.

Obwohl es sehr sehr anstrengend war und als das Baby auf der Welt war, die Wohnung aber immer noch nicht fertig, dachte ich ernsthaft wir lassen uns scheiden. Da gab es Tage, an welchen ich einfach überhaupt nicht mehr konnte und es einfach nicht mehr auszuhalten war. Schwanger zu renovieren ist doof aber mit einem Baby – Horror! Das Gute daran ist, dass die Mühe schlussendlich doch belohnt wird und man ein schönes zuhause für die gesamte Familie geschaffen hat.  

Es ist so schön nach Hause zu kommen und es ist so wunderschön!!!