„Das ist der Rhythmus meines Lebens …“
Nach einem monatelangen Lockdown war es endlich soweit und bitter nötig, dass wir endlich wieder ein wenig Freiheit erfahren durften. Ein unglaubliches Gefühl, das zu tun, was man will und insbesondere es tun KANN und DARF!
Bei uns zu Hause, in Waiblingen war die Inzidenz noch ein Weilchen zu hoch, um über irgendwelche Lockerungen nachdenken zu können. In anderen Regionen wurde bereits gelockert. Wir waren schon viel zu lange zu Hause, viel zu lange haben wir in keinem Restaurant mehr gegessen. Viel zu lange trugen wir unsere Jogginghosen in unserer Freizeit. Im wahrsten Sinne des Wortes haben wir es auch nicht mehr ausgehalten und düsten spontan am Pfingstsonntag nach Heidelberg. Warum Heidelberg? Weil dort die Inzidenz sehr niedrig war. Das war der erste und wichtigste Grund. Weil man dort wieder ein einigermaßen „normales“ Leben wieder leben konnte. Weil die Stadt nur einen Katzensprung entfernt ist und weil ich die Stadt einfach liebe!
Natürlich mussten wir unsere Eintrittskarte noch erstellen lassen. Also machten wir den obligatorischen Corona-Schnelltest und hofften 15 Minuten lang auf ein negativen Ergebnis. Welches es auch war, aber bisschen zittern mussten wir schon. Man weiß ja nie. Sobald alles in bester Ordnung war, suchten wir uns die nächste Bar aus und hockten uns in einem Außenbereich hin um endlich ein schön kaltes Bier zu genießen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl so völlig banale und selbstverständliche Dinge tun zu können.Um ganz ehrlich zu sein, sind wir auch nicht hin um die Stadt zu besichtigen oder neu zu erkunden. Dazu kennen wir Heidelberg auch schon viel zu gut. Unser Ziel war einfach zu entspannen, lecker essen zu gehen und zu spüren, dass es noch ein anderes Leben gibt außerhalb der eigenen vier Wänden. Den zweiten Lockdown habe ich viel schlechter ertragen können als den ersten und bin froh, dass wir zumindest jetzt im Sommer ein normales Leben führen können. Die Stadt war voll – daher kann ich denke ich schon ohne ein schlechtes Gewissen sagen, dass ich die Schnauze so langsam echt voll habe. Selbst das extrem wechselhafte Wetter vermieste nicht einmal mir den Tag. Es regnete wie in Strömen, danach folgen die sommerlichen Sonnenstrahlen. Zurzeit ist die gesamte Welt einfach seltsam.
Irgendwie sind wir davon ausgegangen, dass wir nirgendswo ein Platz in einem Restaurant oder Bar bekommen. Wir lagen völlig falsch. Der gesamte Tag verlief völlig reibungslos. Der Tag lieferte mir einen gewaltigen Motivationsschub. Manchmal habe ich den bitter nötig 😀 Hätten die Hotel offen gehabt, hätte ich bestimmt den Vorschlag gemacht, dort zu übernachten. Direkt neben der alten Brücke gibt es eine Tapas-Bar „Der kleine Spanier„, die Tische und Stühle direkt auf der Brücke aufstellt. Man hat einen unbeschreiblichen Ausblick. Für einen Aperol Spritz kann ich die Location wärmstens empfehlen. Weiterhin kann ich Das Bootshaus noch ans Herz legen. Zum Sonnenuntergang ist das ein fantastischer Platz.
Obwohl der Tag eigentlich überhaupt nichts Besonderes war. War er das irgendwie dann doch. Ich hatte wieder ein Stückchen Lebensfreude in Heidelberg gefunden. Solche Tage muss es öfters geben! Und solche an welchen wir uns aufhübschen können. 🙂