Istanbul, Turkey

Not all storms come to disrupt your life, some of them come to clear your path

Nach Kreta im September erwarteten mich zwei ziemlich turbulente Monate. Diese zerrten an meinen letzten Kräften, sodass ich mir nichts sehnlichster wünschte als eine kleine Pause. Diese habe ich in der Türkei gefunden. Genauer gesagt in Istanbul.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ein Strandurlaub in der Türkei für mich nie in Frage kam und irgendwie hatte ich nie den Wunsch gehabt hinzu fliegen. Aber dann tauchten immer häufiger Bilder von Istanbul, Kappadokien, Pummakale Bad, Hillside Beach Club und erregten meine Aufmerksamkeit. In diesem Zuge verspürte ich das Bedürfnis die Türkei zu erkunden.

Wie oben erwähnt, zerrte der alltägliche Trott an meinen letzten Kräften, sodass ich wirklich eine Auszeit gebraucht hatte. Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich in ein unendlich tiefes Loch gefallen bin. Und dieses hörte einfach nicht auf. Stattdessen fiel ich immer tiefer hinein. Es hätte nicht unbedingt eine Reise sein müssen, aber ich brauchte im Ernst einen Tapetenwechsel. Die Möglichkeit nach Istanbul für ein paar Tage zu flüchten, war eine spontane Idee und erschien sehr verlockend. Zwischen den beiden Reisen, Kreta und Kuba, war keine Weitere geplant. Es war eine völlig spontane und nicht überlegte Entscheidung, die wir aber keineswegs bereut haben. Mit einem Klick auf expedia.de waren vier Tage Istanbul festgenagelt. Ich habe mich wahnsinnig gefreut wieder im Flugzeug zu sitzen und ein weiteres Land auf die Liste hinzuzufügen.

Normalerweise ist mir die Unterkunft bei unseren Reisen nicht ganz unwichtig. Doch in diesem Fall war es mir egal, welches Hotel, wo und wie viel. Hauptsache weg! Wir buchten eine zentral gelegene Unterkunft, Ottoman Hotel Park. Alle Sehenswürdigkeit sind hervorragend zu Fuß zu erreichen. Da man die Stadt eigentlich auch gut zu Fuß erkunden kann, ist man auf die Öffentlichen nicht unbedingt angewiesen. 

Sollten die Füße doch mal schmerzen und müde werden, dann empfiehlt es sich die „Istanbulkart“ für das gesamte öffentliche Verkehrsnetz zu erwerben. Nähere Infos findet man unter: http://istanbul-tourist-information.com/

Der schönste Stadtteil Istanbuls ist meiner Meinung nach Sultanahmet. Ich denke, wenn man in Istanbul ist und diesen Teil der Stadt nicht besichtigt, dann war man nicht in Istanbul. Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten findet man genau dort. Hagia Sophia, damals eine Kirche nun eine Moschee, von innen genau so wunderschön, wie auch von außen. Genau gegenüber ist die Sultan-Ahmet-Moschee oder vielleicht als die besser bekannte Blaue Moschee zu finden. Ich habe noch nie ein muslimisches Gotteshaus von innen gesehen. Eines muss man dem Sultan lassen Geschmack hatte er und hat ihn bewiesen. 🙂

Kleiner Tipp am Rande und hier ist auch ernsthaft gemeint: Bitte bitte keine Stadtführung, die überall angeboten wird, mitmachen! Das werdet ihr bereuen und das garantiere ich euch! Ich bin nicht sonderlich religiös, jedoch haben mich die Gotteshäuser super fasziniert. Mein Freund erlaubte sich auch schon ab und an ein Späßle (wie man im Schwabenland sagen würde) ob ich nun vom Gottesglaube angezogen werde. Na ja, man sagt vielleicht nicht um sonst, dass Menschen in ihrem Glaube Halt im Leben finden.

Themawechsel! Hunger? Kein Problem! An jeder Ecke, bei jedem Schritt und Tritt, egal wo, überall gibt es etwas zum Naschen. So viele Döner Kebab in Folge hatte mein Magen noch nie verdauen müssen.  Manche waren gut, manche nicht so. Aber so ganz anders zu dem Kebab, den wir in Deutschland kennen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich vielleicht die deutsche Version doch besser mag. 🙂 Mit alkoholischen Getränken sieht es eng aus. Dass man ein Glas Wein zum Essen serviert bekommt, ist nicht garantiert. Nur wenige Restaurants schenken Alkohol aus. Unser Moto war: Aber wer sucht, der findet! Leichte Erinnerungen an Dubai kamen hoch. 🙂

10 Minuten Gehweg und man erreicht auch schon den Bazar oder Grand Bazaar. Viel Krimsch-Kramsch und viiiiele ganz tolle Taschen, von welchen so viele Mädchen träumen zumindest eine zu besitzen. Den Traum (oder aber auch gleich mehrere) kann man sich genau dort erfüllen. Und zwar zum Spottpreis! 😀Ein weiterer kleiner Tipp: Braucht man türkische Lira, dann empfiehlt es sich die einheimische Währung auf dem Bazaar zu tauschen. Dort findet man den besten Wechselkurs! Das Geldwechseln am Flughafen oder im Hotel sollte man wirklich vermeiden! Abzockegefahr!Istanbul wird auch als die „Terrassenstadt“ bezeichnet. Ich vermute man findet in jeden Gebäude der Stadt Zugang auf das Dach bzw. Terrasse. Und das ist so schön! Istanbul aus der Vogelperspektive ist unbeschreiblich schön. Ergänzt man den Ausblick um eine Tasse türkischen Tee und ein Zigarette und man ist im Himmel. Unter anderem findet man den schönsten Ausblick auf die Stadt auf dem Dach folgender Restaurants:

  • Kubbe-i Aşk – Süleymaniye, Fetva Ykş. No:3, 34080 Fatih
  • Golden Horn Hotel –  Hoca Pasa Mahallesi Istasyon Sok. No:9. Fatih
  • My terrace Cafe & Restaurant

Einen ganz tollen Stadtblick liefert auch der Galataturm. Der Eintritt kostet Eintritt und das nicht gerade wenig aber es lohnt sich! Während des Sonnenaufgangs bzw. Sonnenuntergangs wird die Aussicht grandios sein. Davon bin ich überzeugt.  Ganz in der Nähe befindet sich das zur Zeit super angesagte und moderne Künstlerviertel „Karaköy„.  Vom Galataturm sind wir den Schildern mit der Aufschrift des Stadtviertels gefolgt und sind ganz zufällig mitten im Epizentrum der Kunst gelandet. Cafés, Restaurants, Gemälde, Musik und vieles Mehr geballt in den schmalen Gassen. Die super kunstvoll gestalteten Wege sind so gemütlich uns hübsch, dass man eigentlich das Café nicht verlassen möchten. Aber die Neugier kitzelt die Füße und man muss weiter schreiten, immer wieder zurückblickend. Wir genossen den wundervollen Tag, ein paar Sonnenstrahlen wärmten uns ein wenig auf, wir unterhielten uns über ein sehr angenehmes Thema. Plötzlich spricht uns eine am Nebentisch sitzende Frau auf Deutsch an. Wir kamen ins Gespräch. Da ihr Mann ursprünglich in Istanbul geboren und aufgewachsen war, verriet er uns ein paar tolle Ecken.

So beteuerte er – Kadiköy – ein Stadtviertel, welches sich auf der asiatischen Seite befindet, ist noch viel malerischer. Leider, leider reichte uns die Zeit nicht mehr die europäische Seite zu verlassen. Bei nächsten Mal auf jeden Fall.  Wir beendeten einen ereignisreichen Tag in einem Restaurant, in dem Manti (türkische Maultaschen) serviert wurden. Das ist mir Abstand mein Lieblingsgericht der türkischen Küche. Manti habe ich zu erst in Stuttgart in der Taverna Yol (Spittastraße 2, 70193 Stuttgart) gegessen und war mega begeistert!

Ein kleiner Tipp zum Abschluss: in Istanbul abends Taxi zu fahren kann ganz schön teuer werden! Verhandeln? Lieber nicht! Dies kann ganz schön unangenehm werden. Im Anschluss: Istanbul half mir nicht auf dem tiefen Loch heraus. Jedoch half  mir die Reise zumindest meine Gedanken zu ordnen. Schlussendlich verhalf mir die Türkei endlich am Grund des Lochs anzukommen. Der als niemals endend erscheinender Absturz hörte auf!