La Digue, Seychelles

Happy Kid, happy Mom


Seychellen, insbesondere die Insel La Digue war für uns der perfekte Ort um unsere Hochzeitsreise nachzuholen, meinen Geburtstag zu feiern und das Ende meiner Elternzeit abzuschließen. Das Sahnehäubchen auf der Torte.

Ich war von Anfang an für die Seychellen für diese Reise gewesen, mein Mann war noch ein wenig skeptisch und hatte eine Alternative im Kopf. Diese wäre die Kombi Miami und Bahamas. Ok, hätte ich theoretisch auch nichts dagegen gehabt aber unsere Reiseexpertin riet uns davon ab. Mit einem Kleinkind wäre es nicht das Richtige, zudem ist Miami zu dieser Zeit total überfüllt, insbesondere mit älteren Menschen, die dort überwintern. Also stande die Entscheidung fest. Seychellen waren es!

Zur Auswahl hatten wir entweder die Insel Praslin oder La Digue für eine Unterkunft vorgegeben. Wobei ich La Digue irgendwie bevorzugte. Nach meinem Empfinden ist es die schönste Insel und irgendwie ziehte es mich ausgerechnet auf diese Insel hin. Keine Ahnung, warum. Wir blieben auch die gesamten neun Tage auf derselben Insel. Islandhopping hatten wir mit Absicht nicht geplant – wollten wir überhaupt nicht. Obwohl die anderen Inseln mit Sicherheit der absolute Wahnsinn sind und absolut sehenswert sind aber mit einem Kleinkind das Ein- und Auspacken, kaum ist man angekommen und hat sich an die Umgebung gewöhnt, muss man wieder los – nichts für ungut aber nein, danke! Wir haben uns für die gemütlichere Faulpelz-Variante entschieden. Irgendwann hoffe ich, dass die Zeit kommt und wir die Gelegenheit haben werden nochmal auf die Seychellen zu fliegen, um eben auch noch andere Inseln gemeinsam zu erkunden.

Ursprünglich waren auch die Malediven noch ganz kurz im Gespräch. Da wir dort schon mal Urlaub gemacht hatten und ich jetzt beides ganz gut miteinander vergleichen kann, kann ich im Nachhinein Folgendes sagen: Für eine entspannte Familienreise, bei welcher man nichts machen möchte, nichts erkunden oder besichtigen will und nur genießen, dann sind Malediven definitiv die bessere Wahl als die Seychellen. Die Seychellen haben echt mega viel zu bieten und eigentlich ist das zu schade nur an einem Fleck zu sein. Man muss sich schon bewegen und etwas unternehmen, um die schönen Ecken vom Paradies zu sehen. Weshalb wir auch ab und zu unsere Komfortzone verlassen haben und viele andere Strände besucht haben. Entweder zu Fuß bei einem Spaziergang mit schlafendem Moritz im Kinderwagen oder mit einem Fahrrad. 

Unser Lieblingsstrand außerhalb des Hotels war Anse Severe, nur wenige Gehminuten von unserem Hotel entfernt. Dort war es schön ruhig, kristallklares Wasser und feiner Sand. Neben dem Hotelstrand war dies unser bevorzugtes Ausflugsziel. Wir hatten sogar eine Lieblingsstelle gefunden um uns auszubreiten ohne dass uns jemand stören würde. Nur waren manchmal die Wellen ein wenig zu stark für Moritz und dass wir dem Schatten hinterher wandern mussten. Ansonsten war es einfach perfekt, sodass wir manchmal gar nicht weg wollten.

Einer der bekanntesten Strände, Anse Source D´Argent, auf den Seychellen haben wir natürlich auch begutachtet. Dazu mussten wir Fahrräder ausleihen. Zu Fuß hätten wir zu lange gebraucht und es wäre auch viel zu heiß. Wir wollten eigentlich an einem bewölkten Tag hin aber solch einen Tag, außer dem Ankunftstag, gab es einfach nicht 🙂 Um zu dem Strand zu gelangen, muss man durch einen Park, eine Vanilleplantage und eine Schildkrötenfarm. Der Eintritt ist kostenpflichtig. Wie viel genau, kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber definitiv nicht die Welt. Den ganzen Weg über roch es fantastisch nach Vanille, sodass man echt Lust auf einen Muffin oder etwas Süßes hatte. Wir steuerten aber direkt zu den Schildkröten hin. Ich war so wahnsinnig gespannt, wie Mo auf die Riesen-Schildis reagieren wird. Doch leider hatten sie ihn überhaupt nicht interessiert. Er hatte ein streunendes Kätzchen fixiert und alles Andere war unwichtig.

Wir fanden die Schildis jedoch echt faszinierend, hatten sie füttert können. Mir war es gar nicht bewusst, wie groß sie eigentlich sind. Irgendetwas hatte ich gemacht, was einer Schildi gar nicht gefallen hatte, da hat die sich aufgebaut und geschnauft. Boah, meine Güte, da hatte ich auch kurz Panik gekriegt 🙂 Nach dem Erlebnis machten wir uns weiter auf den Weg zum Strand. Wir sind dann an einen Punkt angekommen, an welchem man die Fahrräder abstellen und weiter zu Fuß laufen musste. Moritz – ab in die Trage und weiter geht´s. Der Weg ziehte sich ganz schön in die Länge und es wurde irgendwie immer heißer. Wir mussten bald unbedingt eine Pause einlegen, um auch das Mittagsschläfchen zu machen. Dafür hatten wir eine wunderschöne, schattige Stelle gefunden, wo wir so gut, wie alleine waren. Noch kurz ins Wasser – das spaßige Baden machte auch ganz schön müde – und rucki zucki konnten wir 1,5 Stündchen die absolute Ruhe, das Wasser, die Sonne und die Umgebung genießen. Fantastisch! Besser hätte es nicht sein können.

Während Moritz und Papa schön erholsam geschlafen hatten, konnte Mama das super warme Wasser im Indischen Ozean genießen. Entweder habe ich es mir eingebildet oder wir waren schon zu lange nicht mehr in einem Strandurlaub aber mir kam das Wasser so warm vor. Ich hatte noch nie solch ein warmes Wasser außerhalb der Badewanne erlebt. Ich habe so richtig beim Sonnenbaden, natürlich super dick mit Sonnenlotion eingecremt, die Seele baumeln lassen. Das hat so gut getan!

Nachdem meine Jungs dann aufgewacht waren, ging unsere Wanderung weiter. Nicht mehr lang und wir waren dann angekommen. Es war ganz schön voll im Vergleich zum Anse Severe, am Strand waren ganz schön viele Korallenstückchen gelegen, sodass man bisschen aufpassen musste, wo man hintritt ansonsten hat es piecks gemacht. Es gab ein oder zwei Getränke- Snackstuben mit kalten und warmen Getränken, frischem Obst … etc. Es war natürlich schön aber für mich blieb der Anse Severe unschlagbar. Man müsste den Strandabschnitt vielleicht auch vom Wasser aus mit einem Boot oder Kanu betrachten. Dann würde ich mit Sicherheit meine Meinung ändern. Aber zum entspannen, war das bekannteste Plätzchen auf den Seychellen für mich nicht so gut geeignet 🙂 .

Wir waren da gewesen, wir haben den schönsten Strand gesehen, wir haben dort gebadet aber wiederholt hatten wir den Ausflug nicht nochmal. Soll aber keinesfalls heißen, dass der Strand nicht gut war! Bloß mit einem Kleinkind wäre es ein wenig zu aufwändig und zu stressig gewesen dorthin zu gehen.

Am nächsten Tag marschierten wir wieder los zu unserer gewohnten Stelle an unserem Lieblingsstrand. Da Moritz eingeschlafen ist, entschlossen wir noch ein bisschen weiter entlang des Ufers zu laufen, soweit wir eben Lust hatten. Er hatte so gut geschlafen, dass wir fast bis zur Grand Anse gekommen wären. Der lange Spaziergang hat sich sowas von gelohnt. Das war die beste Entscheidung, die wir gemacht hatten – Einfach der Nase nach zu laufen. Der Weg vom Hotel aus in Richtung Anse Patates an sich ist schon ein pures Erlebnis. Sollte man unbedingt  machen! Dieser Inselabschnitt ist wirklich sehr zu empfehlen und sehenswert! Natürlich hätte ich gerne die Insel mit einem Fahrrad umrundet aber mit Moritz wäre es einfach zu gefährlich die 13 km mit einem Zweirad bei so einer Hitze abzufahren. Das hatte ich mich nicht getraut und außerdem waren wir in einem Erholungs- und in keinem Erlebnisurlaub 😀 gewesen. Nächstes Mal dann.

Auf dem Weg zu unserem Lieblingsstrand befand sich das Bikini Bottom. Eine Art Gastro-Location mit Imbissbuden. Da haben wir öfters mal auf dem Rückweg zum Hotel einen Zwischenstopp gemacht, um die super leckeren und frisch gemachten Pommes zu essen. Die Pommes wurden tatsächlich frisch zubereitet. Vom Kartoffeln waschen, schneiden bis hin zum Frittieren. Moritz hat sie geliebt – und ich muss gestehen, ich auch. Sogar ohne Ketchup und Mayo. 🙂 Das war das Highlight auf dem Rückweg. 

Auf dem Weg zum Strand machten wir Bekanntschaft mit der Hausschildkröte von Bikini Bottom. Diese haben wir erst aber ein wenig später kennen gelernt. Bei den ersten Malen hatte die sich einfach versteckt. Die haben wir natürlich jeden Morgen begrüßt und auf dem Heimweg Gute Nacht gewünscht. Wie es sich eben unter guter Nachbarschaft versteht 🙂

Unseren letzten Abend im Paradies haben wir natürlich im Bikini Bottom verbracht bei einer Portion leckeren Pommes 🙂 Es war ein perfekter Tag gewesen. Wir liefen glücklich und zufrieden zum Hotel als uns eine schwarze Katze den Weg kreuzte. O o dachte ich mir – Ein schlechtes Ohmen, Doch am nächsten Tag war der Vorfall vergessen. Wir verließen das Paradies. Der Rückflug verlief glatt und problemlos. Alles lief perfekt. Am Frankfurt angekommen, warteten wir auf unsere Koffer als dann plötzlich eine Durchsage ertönte, ich solle doch an die Help Desk kommen. Und mir war es sofort klar, was sie mir sagen werden. So ist es eingetreten – die schwarze Katze hatte mir Unglück gebracht – mein Koffer ist verloren gegangen. Meine Kamera, mein Laptop mit sämtlichen Bildern drauf, mein Schmuck ..etc. Es war niederschmettert. Ich würde alles aufgeben, mir war alles egal, was aus dem Koffer genommen wird, Hauptsache ich würde mein Laptop mit den Bildern zurück bekommen. Einfach zu verstehen und zu akzeptieren, dass die Erinnerungen an den ersten Urlaub mit unserem Jungen in der Ferne futsch ist – herzzerreissend.

Ich hatte die Hoffnung, dass der Koffer gefunden wird bei der Aussage, dass sie nicht wissen, wo der Koffer gerade sich befindet aufgegeben. Hatte natürlich mit allen möglich Ansprechpartnern telefoniert und Mails geschrieben. Und doch schwindete der Funke einer Hoffnung mit jeder Stunde. 

Nun aber – die Statistik bewahrheitete sich – der Koffer wurde am zweiten Tag zu mir nach Hause geliefert. Sogar an einem Sonntag! Da muss man schon sagen Qatar Airways hat einen ausgezeichneten Service! Ich war überglücklich – und wie schon mehrfach geschrieben: Ein Urlaub ohne Abenteuer – das geht bei uns nicht! 🙂