Budva, Montenegro

Mein Fazit


Wir waren da.  Nicht viel, aber wir haben ein bisschen was gesehen. Ob wir zufrieden waren und zurückkehren werden? Nachfolgend meine Eindrücke und unserer Fazit der einwöchigen Reise nach Montenegro

Nach einem halben Jahr des Wiedereinstiegs ins Berufsleben, nach der Elternzeit, habe ich eine kurze Pause dringend benötigt. Ich freute mich  über unsere Reise nach Montenegro wirklich sehr. Bei der Buchung habe ich eigentlich nur Gutes gehört und die Landschaft sah vielversprechend aus, also dachten wir warum nicht! Schnell haben wir ein kleines, charmantes Boutique Hotel https://www.hoteltate.me/ gefunden und ruck zuck war die Reise gebucht. Ich war davon überzeugt, das wird für uns das neue „Mallorca“ nicht ganz so überteuert, gutes Wetter, kein langer Flug …. es schien alles vielversprechend.

Beim Landeflug war alles super schön und sah idyllisch aus – ich war zufrieden. Wir sind gelandet, die Koffer kamen an, gutes Wetter …  jetzt müssten wir nur noch ins Hotel. Und dieser Zeitpunkt war der Start vieler unglücklicher, unzufriedenstellender, aneinanderreihender Ereignisse. 

Es stellte sich heraus, dass öffentliches WiFi in Montenegro nicht existent ist, selbst am Flughafen nicht. Ich in meiner Naivität, habe mir natürlich die Adresse des Hotels nicht aufgeschrieben und begab mich nervös auf die Suche nach einer Möglichkeit in meine Mails einzusehen. Auf die Frage hin, ob es hier Internet gibt, erhielt ich lediglich ein scharfes und unfreundliches „No WiFi“. Für mein Versäumnis waren wir gezwungen teurer zu bezahlen. Mein Mann hat einen Taxi-Fahrer aufgegabelt, der sich bereit erklärt hatte, mir einen Hotspot zu geben, damit ich schnell die Mail mit der Adresse öffnen kann. Ich dachte mir, es gibt doch noch Hoffnung für die Menschenheit. Als er aber den Preis für die Taxifahrt zum Hotel aufgerufen hatte, war diese augenblicklich verflogen. 100 € für eine 20 km Fahrt, obwohl auf dem Schild mit einer Kostenübersicht für Taxifahrten 40 €  ganz groß geschrieben waren. Na ja, 60 € Trinkgeld – kein schlechter Verdienst. Ich dachte mir nur, für eine Diskussion habe ich keinen Nerv, ich habe ein Kleinkind dabei und die 20 km können wir schlecht zu Fuß laufen.

Ein wenig genervt aber immer noch positiv gestimmt, sind wir in unserem Hotel angekommen. Das Hotel war wirklich super, wir wurden herzlich empfangen, alles Wichtige wurde erläutert … Als wir drauf hingewiesen wurden, dass die Hotelküche aus irgendwelchen Gründen heute Abend nicht zur Verfügung  stand, haben wir uns nichts dabei gedacht. Was ist so schlimm dabei, in das hoteleigene Café auf Hotelkosten Abendessen zu gehen, insbesondere, weil es lediglich 10 Minuten entfernt ist. Im Grunde eigentlich Nichts. Das große Aber kommt: Das Café befand sich direkt an einer gut befahrenen Straße, bis wir bestellen konnten, hat es gefühlt eine Ewigkeit gedauert. Und bis wir das Essen erhielten, war es bereits  super spät am Abend. Man kann sich drüber aufregen, wir haben´s noch einigermaßen locker hingenommen. Allerdings der schlimmste Part an diesem Abend, war der Weg zurück ins Hotel. Die Straßen waren voller partywütiger Menschen und der Verkehr war super chaotisch. Wer auf Party gestimmt ist, achtet natürlich auch nicht darauf, dass ein Kinderwagen mit einem Kind auf einen zusteuert – es war katastrophal! Bis wir im Zimmer waren, waren wir mit den Nerven völlig am Ende. Ich dachte, dass ist nur der erste Abend – es waren einfach zu viele unglückliche Zufälle an einem Abend. Morgen wird alles besser. Doch da lag ich aber daneben. Die Zustände auf den Straßen sind tagsüber identisch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass einem der Schweiß bei einer abnormalen Hitze runterläuft.

Trotz allem begaben wir uns jeden Morgen an den Strand. Außer der Tatsache, dass es sich um Steinstrände handelt, waren diese eigentlich ganz gut. Alles war relativ sauber, das Wasser war glasklar, viele Liegen mit Sonnenschirmen und die Preise waren auch akzeptabel – 15-20 €/Tag für zwei Liegen und ein Sonnenschirm. In den frühen Morgenstunden war es noch ertragbar auf den Steinen bis zum Wasser ohne Schuhe zu laufen, doch gegen Mittag, war das einfach nicht mehr möglich, ohne sich Verbrennungen einzuholen. Die ganze Woche über hatten über konstant zwischen 33 und 35 °C. Es war einfach unerträglich heiß – das Wasser war aber seltsamerweise super kalt. Wir waren kein einziges Mal komplett im Wasser. Super schade eigentlich, weil ich darauf bestanden habe ans Meer zu fliegen. Weil es zum Mittag hin einfach zu heiß war, um uns draußen aufzuhalten, haben wir am ersten Tag eine Strategie entwickelt, die für uns alle gut funktionierte und die wir täglich umsetzten. Zwischen 12 und 13 Uhr verließen wir den Strand und begaben uns in ein strandnähe gelegenes und gut beschattetes Café. Dort erhielt Moritz seine Portion Pommes oder einen kleinen Snack oder Eis … eben das, worauf er Lust hatte und wir genoßen unseren Aperol bzw. Bier. Zwischen 14 und 15 Uhr bewegten wir uns ins Hotelzimmer um einerseits bei einem Mittagsschläfchen im kühlen Hotelzimmer uns zu erholen bzw. auf dem Balkon sich zu sonnen und ein Buch zu lesen *halleluja* – das gab es schon super lang nicht mehr! Und ich muss gesteht, ich habe es so richtig genoßen 🙂 .

Nach der nicht so tollen Erfahrung am ersten Abend, verzichteten wir darauf das Hotel nach dem Mittagsschläfchen zu verlassen und beschlossen daher am Hotelpool zu bleiben und wenigstens darin ein wenig zu plantschen. Das war mir die liebste Zeit des Tages. Die Sonne war nicht so stark, sodass man wieder atmen und sich wohlfühlen konnte. Wir hatten den Hotelpool fast immer für uns alleine – wir konnten machen, was wir wollten und mussten auf niemanden Rücksicht nehmen. Das kam insbesondere Moritz zu Gute! Es gab am Pool immer frisches Obst, Joghurt, Kuchen und nicht alkoholische Getränke! Das war einfach spitze! Das ist unter anderem auch ein Grund, warum ich immer kleine Boutique Hotels gegenüber den großen Hotelketten bevorzuge. Und als dann die Küche am dritten Abend wieder funktionstüchtig war, konnten wir auch gleich nach dem Toben, schlemmern. Am zweiten Abend mussten wir unseren Papa zum Pizza holen schicken, aber auch das war klasse und super lecker.

Ich hatte mit den Gedanken gespielt, einen Tagesauflug nach Kotor zu machen. Weil es da super schön sei soll und die Aussicht auf die Bucht soll fantastisch sein. Und weil ich auch gerne was Anderes sehen wöllte und ein bisschen die Gegend erkunden wollte. Ich hatte meine Gedanken mit meinem Mann geteilt, wir haben uns darüber kurz unterhalten und haben uns einvernehmlich für die wohl vernünftige Alternative entschieden. Ja, wir haben Montenegro nicht so erlebt, wie wir es ohne Kind erlebt hätten, aber die Umstände dieses Tagesausflugs hätten das Fass zum Überlaufen gebracht. Es war eindeutig die bessere Alternative! Nach dem wir die Zustände auf den Straßen am ersten Abend miterlebt hatten, war das eine gute Entscheidung eben kein Mietauto zu nehmen. Wir haben uns wieder einmal für die Faulenzerversion eines Familienurlaubs entscheiden. Es ist super schade, dass wir Sveti Stefan, Kotor Bay, Perast …etc. nicht gesehen haben, aber das wollte ich meinem Kind einfach nicht antuen!

Beim Schreiben des Berichts fällt mir auf, dass ich nur am Meckern bin. Es war nicht alles so schlimm aber es gab einfach ein paar Punkte, die uns nicht gefallen hatten. Die Strand- & Wasserqualität waren gut, das ist Fakt aber eine Sache habe ich dann doch auszusetzen, die Strandbars im Hintergrund. Die Musik drönte bereits am frühen Morgen in voller Lautstärke und wöllte man etwas zum Trinken kaufen bzw. bestellen, brauchte man ein dickes Fell. So unfreundliches Personal habe ich, glaube ich noch nie erlebt. Wir waren in mehreren Strandhütten und same story, different place. Irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr auf die Menschenmassen und den Lärm der Beach Bars im Hintergrund. Das ging mir alles irgendwann extrem auf die Nerven. Sodass ich dann irgendwann beschlossen hatte – es reicht!

Wir begeben uns jetzt in ein privaten Beach Club, https://www.dukleygardens.com/  Wir mussten selbstverständig einen Eintritt zahlen und auf die Bedingung eines Mindestverzehrs eingehen. Alles in allem kommt man auf 400 €/ Tag. Ok, nicht gerade günstig. Aber wir hatten einen Rundum-Service, unsere Ruhe, hochwertiges Equipment, Essen und Getränke und eine super Strandqualität! Es war eine der besten Entscheidungen, die wir vorort getroffen hatten. Erst dort konnten wir unseren Urlaub erst so richtig genießen. Durch den Aufenthalten haben wir wieder etwas dazugelernt, dass wir einfach keine Kompromisse bei der Hotelauswahl eingehen werden! Und lieber geben wir ein wenig mehr Geld ausgeben, kommen aber auf den Genuss als Geld zu sparen und sich über viele Dinge, vielleicht auch Kleinigkeiten, zu ärgern und dann auch noch Geld auszugeben, um diese zu beseitigen.

Mein Fazit – ich habe mir den Urlaub anders vorgstellt. Vielleicht orientiere ich mich zu arg an dem Urlaub auf den Seychellen. Da haben wir weirklich einen Traumurlaub gehabt – es hat an sich gefehlt. Vielleicht waren wir zur falschen Zeit am falschen Ort. Vielleicht sind wir einfach zu früh hingeflogen, vielleicht müsste unser Kleiner ein wenig älter sein, um auf den Genuss von Montenegro zu kommen und die Schönheit des Landes in Erfahrung zu bringen. Vieles ist meiner Meinung nach schief gegangen und das ist in Erinnerung geblieben. Und Fakt ist, dass wir in den kommenden Jahren nicht zurückkehren werden. Eventuell kommt die Zeit, wenn wir nochmal einen Versuch starten werden aber dann definitv nicht mit einem Kleinkind.

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