Bergen, Norway

Quick escape to the North …


Geplant war eine völlig andere Destination und zu einer anderen Zeit. Aber die Umstände und die anstehenden Veränderungen in unserem Leben waren zu verlockend, sodass wir uns recht spontan für eine Woche Urlaub in Norwegen entscheiden haben.

Vor ein paar Wochen hatte mein Mann ( 😉 ja, wir haben uns inzwischen das Ja-Wort gegeben) die erfreuliche Nachricht erhalten, dass er seinen Traumjob bei seinem Traumarbeitgeber erhält und in den Sommermonaten anfängt. Es kam daher nicht in Frage einen Urlaub während dieser Zeit zu planen. Bei der damaligen Arbeitsstelle hatte er noch einen Haufen Überstunden und Urlaubstage übrig, sodass wir beide entschieden, Urlaub im Mai zu machen. Glücklicherweise waren meine Eltern zu dieser Zeit in Norwegen auch im Urlaub. Zählt man Eins plus Eins zusammen, so war das Ziel zügig bestimmt. Insbesondere, da wir diese Reise schon lange nachholen wollten, die vor zwei Jahren  wegen Corona geplatzt war.  

Meine Eltern waren mit dem Auto und Boot vorgefahren. Wir würden dann einen Tag später von Frankfurt nach Bergen nachfliegen. Für den 2-tägigen Aufenthalt haben wir uns für das zentralgelegene Hotel „Moxy Bergen“ entschieden. Das Interieur war super knuffig. Ich hatte mich sofort in die Hotellobby verliebt. Sollten wir jemals wieder nach Bergen kommen, so würden wir uns sofort wieder hier einquartieren. Zahlt man einen kleinen Aufpreis für ein Zimmer mit Meeresblick hat man die Möglichkeit spektakuläre Sonnenuntergänge vom Bett aus zu bewundert und eventuell ein Glas Wein dabei zu genießen. Wir haben uns den Luxus gegönnt und würden es immer wieder machen. 

Wir sind super früh in Bergen angekommen. So früh, dass unser Hotelzimmer noch nicht fertig war. Tja, und was nun?  Wir nahmen den Willkommensdrink auf der Hotelterrasse mit einem traumhaften Ausblick auf den Fjord, ich packte meine Kamera ein und wir ziehten los in die Stadt. Die Innenstadt war bezaubernd, insbesondere die Markthalle. Ich wollte unbedingt einen Tisch für ein Dinner bei Fjellskaal Seafood Restaurant (https://www.fjellskaal.no bekommen, hatte aber ehrlich gesagt wenig Hoffnung. Und mein Wunsch wurde erhört, wir hatten tatsächlich einen Tisch für denselben Abend reservieren können. 

Schlagartig wurde meine Laune besser als sie sowieso schon war 🙂 Aber bis zum Abend musste ich mich noch ein ganze Weile gedulden. Wir latschen noch ein paar mal durch die Markthalle, weil einfach alles so lecker und gut aussah. Liebe auch den ersten Blick! Irgendwie wollte ich mich von dem Ort noch nicht weiter fortbewegen, also gönnten wir uns ein Gläschen Bier mit den Blick auf das UNESCO-Weltkulturerbe Bryggen. Ja, es heißt „kein Bier vor vier!“. Aber wir waren ja im Urlaub und wir hatten einfach unglaublich gute Laune 🙂  

 Wir sind am Samstag angekommen also war es ein kurzer Arbeitstag. Geplant war Euros Vorort in Norwegische Kronen umzutauschen, da der Kurs so gut, wie immer Vorort besser ist als daheim. Dies erwies sich aus irgendeinem Grund schwieriger als gedacht. Schlussendlich Geld wechseln konnten wir nicht aber Gott sein Dank kann man in Norwegen überall und jede Kleinigkeit  mit Karte bezahlen. 

Wir ziehten dann irgendwann weiter. Zurück ins Hotel und dann wieder in die Stadt hätte sich irgendwie nicht mehr gelohnt. Also machten wir uns keine Gedanken mehr darüber und genossen die hübsche Hafenstadt. Um den kleinen Hunger zu stillen, gab es einen Hotdog mit einer hiesigen Spezialsauce und an einen Magneten für den Kühlschrank haben wir auch schon gedacht. Obwohl Bergen die zweitgrößte Stadt Norwegens ist, ist diese recht überschaubar, aber dennoch sehr hübsch. Und dann steuerten wir auf das Stadtviertel Bryggen zu. Das ist ein recht bekanntes Viertel mit zahlreichen Läden, Kunstateliers, Restaurant und Büros.  Sämtliche Gebäude sind zudem Denkmal geschützt. Also definitiv sehenswert und einen Besuch wert.

Wir standen direkt vor den hübschen Handelshäusern und die Restaurants und Bars fingen gerade an Tische im Außenbereich aufzubauen. Da kamen wir wohl zur rechten Zeit zum rechten Ort 😉 Wir setzen uns also auf einen Bier und sind irgendwie dort auch bis zum Abendessen hängen geblieben. Es war einfach zu schön, die Gespräche, die Aussicht. Es hatte einfach alles gepasst. Irgendwann wurde es auch Zeit uns zum Restaurant zu bewegen und das war auch gut so. Wir hatten auch echt Hunger und hatten uns schon wahnsinnig auf das Essen gefreut.

Natürlich hatte ich die Speisekarte im Vorfeld angeschaut und hätte am liebsten die riesige Schale mit den Krebsen, Austern und Krabben auf Eis. Der Preis dafür war aber ein wenig zu happig zu uns und wir beschränkten auf Austern, Königskrabbe und Garnelen. Aber Miesmuscheln in Weißweinsauce als Vorspeise durften natürlich nicht fehlen. Wir sind die absoluten Fans von diesem Gericht! In unserem Blickfeld ein paar Tische weiter speiste auch ein älteres Ehepaar zu Abend, sie hatten hoffentlich ein Date. Ich sagte zu meinem Mann blickend auf das glückliche Ehepaar, ich hoffe, dass eines Tages es wir sein werden. 🙂 Zum Ende der Reise erfuhren wir noch eine weitere freudige Nachricht, die eine weitere Veränderung im Leben mit sich brachte.

Alles in allem war das ein wunderschöner Tag und Abend. Der Urlaub hätte nicht besser anfangen können. Unser Tag endete bei einem Glas Rotwein und einem spektakulären Sonnenuntergang.

Ausgeschlafen, frühstückten wir gemütlich und gingen los in die Stadt. Obwohl die Sonne schien, war es dann doch recht frisch und wir waren über unsere Winterjacken sehr froh. Bei uns in Stuttgart hatte der Frühling bereits angefangen, doch in Norwegen herrschten dann doch noch winterliche Temperaturen. Für den zweiten Tag in Bergen war Fløyen auf unserer ToDo-Liste. Es ist eine Aussichtsplattform auf einem Berg mit einem göttlichen Ausblick auf die gesamte Stadt. Die Aussicht war so fantastisch, dass wir den halben Tag verbrachten. Von der Aussichtsplattform starten viele Wanderwege. Auch wir hatten eine ganz kurze Wanderung zu einem Bergsee gemacht.

Man fährt mit einer Seilbahn hoch hinaus (Achtung die Tickets sind nicht ganz günstig, wie alles andere in Norwegen auch) und erblickt die wunderschöne Aussicht. Aber davon mal abgesehen, gibt es dort oben viele andere Unterhaltungsmöglichkeiten. Spielplätze, Restaurant, Einzelhandel, freilaufende Ziegen. Einfach ein toller Ort, selbst für Kinder.

Den restlichen Tag spazierten planlos in der Stadt ohne ein festes Ziel vor den Augen zu haben. Aber umso schöner war es. Zu Abend speisten wir am Hafen wieder Fisch. So viel Fisch und vor allem so oft hatten wir, denke ich noch nie gegessen 🙂 Es war aber auch sehr köstlich. Nur an diesem Abend ein wenig zu scharf für mich, sodass ich schon wieder die Hälfte meines Gerichts meinem Mann aufzwingen musste 🙂Am nächsten Tag mussten wir Bergen verlassen und wie geplant mit einem Mietauto nach Etne zu fahren. Wir hatten vor die 300 km Fahrt zu genießen und dort anzuhalten, wo es uns gefiel. Wie gesagt, das hatten wir geplant. Um Geld zu sparen, hatten wir auf eine vorherige Buchung eines Autos verzichtet mit der Annahme, dass es genügend Autos am Flughafen geben wird. Und das war der größte Fehler, den wir hätten machen können. Es war alles ausgebucht! Keine der fünf Vermietungsgesellschaften hatte ein Auto frei. Ich war am Boden zerstört, denn mir / uns war im ersten Moment nicht klar, was wir jetzt machen sollen.

Nachdem wir uns wieder nach dem Schock gefasst hatten, mussten wir ernsthaft überlegen, was wir denn jetzt machen sollen. 

Fortsetzung folgt …