It´s getting hot … in Cuba

„But life isn´t hard to manage when you´ve nothing to lose“ – Ernest Hemingway


Willkommen in Kuba!“ – hieß es für uns am 27.12.2019.  Mit viel Sonnenschein, Strand, Palmen und Meer verbindet man die karibische Insel. Eigentlich das Paradies auf Erden.  Wie gesagt eigentlich ….

Wie seit acht oder neun Jahren haben wir es uns zur Tradition gemacht sowohl an Ostern als auch über Silvester zu vereisen. Auch das Silvester 19/20 sollte keine Ausnahme sein. Bereits im Mai 2019 haben wir uns für Varadero auf der karibischen Insel, Kuba entschieden. Zur Auswahl standen noch Tulum in Mexiko, Miama oder Bahamas. Doch schlussendlich fiel die Entscheidung auf Kuba. Viele unserer Bekannten schwärmten von Havanna, von dem Meer und dem Cuba Libre. Also warum nicht.  Wir haben uns schon wahnsinnig auf die Reise gefreut. Am Sandstrand einen Cocktail zu schlürfen, endlich ein Buch in Ruhe zu lesen, die Zweisamkeit zu genießen und einfach mal zu entspannen. Am Frankfurter Flughafen angekommen, konnte ich mich kaum im Zaum halten und wollte eigentlich den 11 Stunden Flug überspringen und am liebsten in Varadero bereits angekommen sein. 🙂 Es lief alles so toll. Keine Schwierigkeit mit dem Gepäck, mit unseren Pässen oder am Zoll. Nichts könnte jetzt noch schief gehen. Dachte ich …Für unseren 12-tägigen Aufenthalt auf Kuba haben wir uns ein super schickes vier Sterne Hotel ausgesucht. Direkter Zugang zum Strand, tolle Poolanlage, Spabereich und ein Zimmer mit einem Blick auf das Meer. Das war die Erwartung! Mit dem ersten Schritt in das Zimmer, wurden die Augen größer und der Mund öffnete sich immer weiter von allein. Allerdings nicht vor Begeisterung.  Aus purem Schock, leider! Ich glaube keiner von uns beiden hat sich in den kommenden fünf Minuten getraut das auszusprechen, was man gedacht hat. Schimmel, kaputte elektrische Geräte, Rost und so gut wie eine herunterfallende Decke im Bad versetzten uns in einen Ausnahmezustand. Normalerweise benenne und verlinke ich das gebuchte Hotel in meinem Blog. Dieses Mal werde ich das bewusst nicht tut, denn die Hotelanlage würde ich meinem schlimmsten Feind auf gar keinen Fall weiterempfehlen. Sollte es doch jemanden interessieren (Hotelkette inklusive Ekelbilder!!!) gerne auf Anfrage. Das Schlimmste war, dass unsere unzähligen Beschwerden überhaupt nicht Ernst genommen wurden. Keiner an der Rezeption hatte verstanden, warum und über was wir uns eigentlich beschweren. Der Zustand des Zimmers sei völlig normal! Das Einzige, was wirklich ermutigend war, wir waren nicht die Einzigen! Wir hatten unser Ziel nicht erreicht, ein Zimmer zu erhalten, welches dem gezahlten Preis entspricht aber wir haben uns darauf geeignet, so wenig Zeit darin zu verbringen wie möglich.

Sprechen wir doch weiter über das heutzutage unentbehrliche Internet. Das ist ebenfalls ein ziemlich großes Problem auf Kuba. Wer sich wirklich eine Detox-Zeit gönnen will, dann nicht lang schnacken und auf nach Kuba. Man ist eigentlich von der Außenwelt völlig abgeschottet, es sei den man tut aktiv etwas dagegen. Und das gelingt einem nicht immer. Für einen CUC (kubanische Touristenwährung) erhält man ein Kärtchen mit einem Code für den Internetzugang. Aber Achtung: Garantie, dass man seine Mails checken kann, ist auch trotz dem Code nicht gewährleistet.

By the way der Umtauschkurs von Euro zu CUC beträgt fast 1:1. Natürlich ist es empfehlenswert die ausländische Währung zuhause zu tauschen. Allerdings wird bei unserer Bank nicht in kubanische Währung getauscht. Und noch ein Tipp: Macht nicht den gleichen Fehlen, wie ich. Nehmt ausreichend Bargeld mit, denn mit einer Kreditkarte zu zahlen oder Geld abzuheben, das kann man eigentlich vergessen oder erfordert viel Zeit. Selbst im Hotel ist nur Barzahlung möglich! Alltägliche Dinge, die für uns völlig normal sind, erweisen sich auf Kuba als super schwierig, wenn nicht sogar ein Privileg für die Einheimischen.Doch nicht alles war so schlimm und schlecht. Ich habe nicht nur Negatives zu berichten. 🙂 Der Strand ist der reinste Wahnsinn. Wenn man solch einen tollen Strand vor der Tür hat, dann darf man auch nicht länger als zum Schlafen sich im Zimmer aufhalten. Das Wasser ist glasklar, der Sand so fein. Da lässt man gerne die Seele baumeln. Im Urlaub lebe ich gerne nach dem Motto: „Irgendwo auf der Welt ist bereits vier Uhr!“ Ein leckerer Pina Colada oder ein Cuba Libre während dem Meeresrauschen zuzuhören, ist einfach unschlagbar und super beruhigend. Seit einer ganzen Weile habe ich endlich wieder ein Buch gelesen und es hat so viel Spaß gemacht. Da fragt man sich schon, warum macht man das nicht öfter zu Hause. Natürlich kann man nicht die ganzen 12 Tage am Strand aushalten. Ab und zu ist es schon auch notwendig das Faulpelz im Zimmer zu lassen und die Komfortzone zu verlassen, auch wenn es so schön ist. Das mache ich ehrlich gesagt dann doch irgenwie am liebsten, die Gegend zu erkunden, durch die unbekannten Straßen der unbekannten Stadt zu laufen. Das ist irgendwie super spannend. Zudem passiert mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas super Cooles und es wird ein unvergesslicher Abend. So war es dieses Mal auch. Wir hatten das Rumliegen irgendwie satt. Also haben wir uns schick gemacht und sind mit einem Oldtimer-Taxi in die Stadt von Varadero. Wir haben auch überhaupt Nichts im Voraus geplant. Wir wussten auch nicht, was und wer uns dort erwartet. Das Ziel war einfach nur durch die Stadt zu spazieren und eventuell in einem hübschen Restaurant zu Abend zu essen. Mehr nicht. Das Taxi hielt an einem Marktplatz an. Viel Schnick Schnack und typische Staubfänger für Touristen. Nicht so mein Ding. Nach einer Viertel Stunde waren wir auch durch. Was nun? Schaute man sich um, dann war im Blickwinkel keine attraktive Richtung in Sicht, die  es wert wäre zu ergreifen. Wir liefen einfach irgendwohin los.Wir liefen ein Stück weiter und auf der gegenüberliegenden Straßenseite fiel unser Blick auf das rosa Cadillac Cabrio. Es war genau das Modell, mit welchen ich definitiv eine Spritztour durch die Stadt machen wollte. Gut, dass ich einen Überredungskünstler an meiner Seite seit etlichen Jahren habe. Denn nur so konnten wir die Tour im Cabrio erleben und tolle Fotos machen. Nach unserer ausgiebigen Foto-Session mit einer traumhaften Kulisse fuhr uns der Fahrer zurück und zeigte uns während der Fahrt ein wenig die Stadt von Varadero. Es war gar nicht mal so schlecht, denn so wussten wir, wo sich was befindet. Dank ihm hatten wir ein wenig mehr Orientierung gewonnen und die Stadtfahrt gab uns Ideenanstöße, wohin als Nächstes. Der Tag war noch jung und zurück ins Hotel kam nicht in Frage. Nach einer Stunde war die Spitztour beendet und wir zahlten die vereinbarten 50 CUC.

Während der Fahrt im schicken, rosa Cadi ist uns eine hübsche kleine Bar aufgefallen. Der nette Taxi-Fahrer fügte noch hinzu, es sei eine Replikation der Hemingway Bar „La Bodeguita del Medio“, welche im Original in Havanna zu finden ist. Da mussten wir also auf jeden Fall zurückkehren. 🙂 Anfangs am Marktplatz angekommen, dachten wir hmm die Stadt wird nicht all zu viel zu bieten haben, aber Irrtum. Von einem Steakhouse bis zu einem Fondue-Restaurant alles ist vorhanden. Uns führte die Nase jedoch in die Hemingway Bar. Da es noch für ein Abendessen zu früh war, entschlossen wir uns für einen Cuba Libre, wenn wir hier schon bei Hemingway zu Besuch waren, als einen Appetizer zu nehmen. Nach einem Cocktail würden wir weiterziehen. So war der Plan. Wie bereits angedeutet, wurde aus diesem Plan nichts. Das Nationalgetränk schmeckte und die Stimmung war viel zu gut, um jetzt zu unterbrechen. Man muss auch dazu sagen, die Menschen auf Kuba sind so wahnsinnig nett, aufgeschlossen, hilfsbereit und einfach super lustig. Es macht wahnsinnig Spaß sich mit den Kubanern zu unterhalten. Und wenn sie erst anfangen zu tanzen, da kann auch ein Nicht-Latina Herz schmelzen.

Wir hatten an diesem Abend einen super netten Kellner erwischt. Seine Frage, ob er uns eine zweite Runde servieren darf, beantwortete er sich im Grunde mit einem „Why not?“ selbst und wir konnten daraufhin nur mit den Achseln zucken und lächeln. Denn er hat recht, why not ?! Während wir in unseren Gesprächen voll vertieft waren, wurde es gegen 19:30 Uhr dunkel. Und wir wollten zum Dinner aufbrechen. Aber das funktionierte nicht. Es kam eine Live-Band. Der Bassist hatte mitbekommen, dass wir Deutsch sprechen und verwickelte uns wieder in ein weiteres Gespräch an diesem Abend, sodass wir wieder etwas bestellten mussten. Das war aber gut so, denn die Party fing erst mit der Live-Musik richtig an. Die kubanischen Rhythmen und Songs verursachten die gesamten zwei Wochen Gänsehaut bei mir. Ich wünschte wirklich, ich könnte Salsa tanzen, damit ich ein super Tänzchen auf dem Parkett hinlegen könnte. Oder zumindest auf einem Laminatboden. 🙂  Aus einem „Wohin jetzt?“-Tag entwickelte sich ein „Ich will noch nicht gehen!“-Abend. Es war in der Tat ein super Erlebnis, das ich trotz vieler Cuba Libre nicht missen wöllte. Im Endeffekt haben wir es nicht in ein hübsches Restaurant geschafft. Aber da das Hotel bis 22 Uhr Abendessen serviert hatte, wurden wir auch dort satt und die Folgen für den nächsten Tag konnten wir dadurch etwas mildern.

Bald kam Silvesterabend und das seltsame Jahr 2019 neigte sich dem Ende zu. Den letzten Tag des Jahres verbrachten wir ruhig in der Sonne an Strand. Bereits am frühen Abend fing die Party an der Poolbar an. Natürlich durften wir auch nicht fehlen. Cocktails, Zigarren und Live-Musik sind die besten Zutaten um die Stimmung zum Jahreswechsel anzuheizen. Für die große Hotelparty haben wir uns anschließend fein gemacht. Für das Abendessen hat sich das Hotel ordentlich Mühe gegeben. Hummer, Krabben und Steak, eigentlich alles was das Herz begeht, war da. Man musste nur zugreifen. Im Grunde verlief der Abend, Nacht und der Morgen ähnlich mit guter Stimmung. Der Jahreswechsel war ein voller Erfolg! Hoffentlich wird das gesamte Jahr 2020 auch so!Da uns das Jahr 2019 nicht viel geboten hat, aber das was es gab ziemlich intensiv war, sowohl im Guten als auch im Schlechten, beschlossen wir die schönen Dinge auf das neue 2020 zu verlagern. Nach Kuba sind wir natürlich nicht nur zum Faulenzen gekommen, sondern auch etwas zu sehen. So buchten wir zwei Ausflüge. Den Einen zur Schweinebucht und Krokodilfarm und den Anderen nach Havanna. Alle Touren kann man problemlos direkt im Hotel buchen. Es gab noch viele andere interessante Ausflüge, wie zum Beispiel einen Städtetrip nach Trinidad. Diesen haben wir aber ausgelassen, denn dazu muss man schon mit zwei Tagen und einer Übernachtung kalkulieren. Das war uns dann doch zu lang und zu stressig. Laut den Berichten anderer Besucher, ist der Ausflug aber sehr zu empfehlen!Egal für welchen Ausflug man sich entscheidet, muss man sehr früh in den Tag starten. Gemütlich Frühstücken und fertig machen, ist nicht! Die Abholung an der Lobby läuft ziemlich chaotisch ab. Darauf muss man sich gefasst machen. Beim ersten Mal, dachten wir, ok wir wurden vergessen und es wird nichts mehr. Dem war es Gott sei Dank nicht so! Der Ausflug zur Schweinebucht und Krokodilfarm kostet pro Person 55 Euro. Wir fuhren also von Varadero zu der Bucht ungefähr zwei Stunden. Man sieht sehr viel vom Land, wie die Menschen leben und dass Kuba noch sehr viel Arbeit vor sich hat. Der Zustand im Landesinneren ist nicht zu ignorieren! Es würde mich echt wundern, wenn es jemanden kaltlassen würde. Im Hotel wird den Touristen vorgegauckelt, es sei das Paradies auf Erden, entfernt man sich ein wenig davon, schlägt die harte Realität direkt ins Gesicht. Während der Fahrt erzählt der Guide viele interessante Fakten über die Insel. Zum Beispiel, dass die Schweinebucht aufgrund der Invasion der Amerikaner bekannt wurde. Trotz schrecklicher Ereignisse, die dort vorgefallen sind, ist dies eine wunderschöne Bucht. Wir hatten ein tolles Wetter, sodass sich das Schnorcheln wirklich gut anbot. Aber bitte bringt eurem eigenen Schnorchel mit. Da wir keinen eigenen dabei hatten und uns Nichts einfangen wollten, genossen wir stattdessen die Sonne, das Meer, Cocktails und die Gesellschaft anderer Deutscher.  Nach einem Mittagessen ging es weiter im Programm, nämlich zur Krokodilfarm. Die Anlage ist wirklich sehr schön. Es sind viele Tiere, von jung bis alt zu sehen. Für 3 CUC erhält man einen Stock mit einem Stück Fleisch dran, damit man die Tiere füttern kann. Alles schön und gut. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob die Tiere dort tatsächlich gut aufgehoben sind, wie es überall darüber berichtet wird. Es war dennoch sehr spannend die Tiere zu sehen. Irgendwie sahen sie im ersten Augenblick nicht echt aus bis sie sich bewegt haben.

Mit einem Speedboot ging es weiter zum Indianerdorf Guama. Das Dorf war für mich ehrlich gesagt das Highlight der Tour. Und leider konnten wir uns dort nur maximal 15 Minuten aufhalten. Ich hätte es schöner gefunden, wenn wir dort noch eine Stunde Freizeit hätten. Dies würde dem Dorfbewohnern mit Sicherheit auch zu Gute kommen. Und das ist unter anderen einer der Gründe, warum ich geführte Touren nicht ausstehen kann. Man kann sich nicht frei bewegen und manchmal sieht bzw. erlebt man nicht das, was eigentlich versprochen wurde. Es lohnt sich aber trotzdem, denn die Stelzenhütten und Palmen verleihen dem Ganzen irgendwie gewissen Charme, dem man nicht widerstehen kann. Das Indianerdorf ist definitiv sehenswert.Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Tour nicht wirklich komplett durchgeplant war und eher den Ablauf nach dem Motto „Es kommt, wie es kommt“ hatte. Daher war es manchmal bisschen ansprengend. Die Programmpunkte wurden wild hin und her getauscht. Nachmittags wusste ich irgendwann nicht mehr, was denn jetzt als Nächstes kommt. Ziemlich verwirrend.  Auf der Rückfahrt ins Hotel war ich so müde und auch ehrlich gesagt ein wenig überfordert mit der Vielzahl gewonnener Eindrücke, sodass ich die komplette Fahrt verpennt habe. Im Hotel angekommen, war ich dementsprechend und trotz des langen Tages ziemlich fit. Für solche Fälle und dass es uns ja nicht langweilig wird, nehmen wir immer unsere UNO-Karten mit. Diese Karten haben jetzt bereits auch eine halbe Weltreise hinter sich. Für ein paar Runden UNO bin ich immer zu begeistern.

Da solche Ausflüge sehr stressig sein können, ist es für uns super wichtig dazwischen einen oder zwei Tage Pause einzulegen. So haben wir zwischen den beiden Ausflügen einen Strandtag eingeplant. An diesem Tag hatten wir auch nicht nur die Gelegenheit Kraft für den morgigen Tag zu schöpfen aber auch uns im Klaren zu werden, was wir denn in Havanna anschauen wollten.Es gibt viele Möglichkeiten nach Havanna zu kommen, man muss sich nur auf diejenige entscheiden mit  welcher man am Besten klar kommt. Zum einen kann man mit einem öffentlichen Bus hinreisen. Ich will aber nicht wissen, wie lange diese Reise dauern würde. Weiterhin steht die Reise mit einem Reisebus in einer Gruppe zur Verfügung. Das heißt ein super stressiger Tag mit eng getakteten Zeitfenstern. Hektik und allgemeine Unzufriedenheit bzw. Enttäuschung prägen normalerweise solche Massenveranstaltungen. Wir haben uns für die dritte Möglichkeit entschieden, eine private Tour. Das bedeutet für 150 Euro erhält man einen deutschsprachigen Guide und einen Fahrer an die Seite. In einem Oldtimer wird man direkt in die Altstadt von Havanna chauffiert. Da wir über die Preissetzung sehr verwundert waren, hier zum Vergleich: die private Tagestour kostet für zwei Personen 150 Euro. Die Gruppentour in einem Reisebus kostet pro Person 85 Euro. Also warum sollte ich für eine Busreise voller Touristen und zudem dafür, dass ich kaum was sehe, aufgrund der eng eingeplanten Zeitfenstern, mehr Geld ausgeben. Ganz komisch 🙂Im Großen und Ganzen waren wir mit der privaten Tour sehr zufrieden. Ich bin auch überzeugt, dass wir mehr von der Stadt gesehen haben im Vergleich zu einer Tagestour mit einer Gruppe. Unsere deutschsprachige Reiseführerin hatte uns viel Freizeit eingeräumt und zog sich in dieser Zeit auch zurück, sodass wir ausreichend viel Freiraum hatten. Dennoch würde ich allen anderen die folgende Empfehlung geben. Wenn man sich in Varadero einquartiert hat und Havanna sehen möchte, wäre es meiner Meinung nach sinnvoller für die letzten Tage des Urlaubs das Hotel zu wechseln und von Havanna aus nach Hause zu fliegen. Trotz der privaten Tour, ist ein Tagesausflug nach Havanna definitiv zu wenig, um alles Schöne zu erleben und zu besichtigen.  Wir haben vielleicht wenns hochkommt nur 25% von dem gesehen, was wir eigentlich sehen wollten. Das ist echt ein bisschen traurig. Die Fahrt von Varadero nach Havanna dauert circa 2 Stunden und 20 Minuten. Die Rückfahrt übrigens auch. Auf der Hinfahrt haben wir eine kleine Pause eingelegt. Im Tal der Palmen hatte man die Möglichkeit sich einen Pina Colada im Ananas als eine Erfrischung zu kaufen. Aber aufgrund der Menschenmassen erschien uns das Anstehen um einen Cocktail zu kaufen als eine verlorene Zeit. Daher bevorzugten wir weiter zu fahren. Es war überhaupt nicht unangenehm mit fremden Leuten so lange Zeit in einem Auto zu sitzen. Die Frau hatte super viel erzählt und dabei super süß gestikuliert, da hat man ihr super gern zugehört und insbesondere zugeschaut. Kurz bevor wir in die Stadt rein fuhren, wurde das Radio mit kubanischer Musik angemacht und auf einen Schlag hatte man wirklich tolle Laune.

Endlich waren wir angekommen, der Fahrer wünschte uns einen schönen Tag und los ging es. Wir liefen durch die engen Gassen von Havannas Altstadt. Es fiel persönlich mir super schwer unserer Reiseführerin zu zuhören und gleichzeitig Fotos zu machen. Irgendwann habe ich es auch aufgegeben. Es gab viel zu sehen und die Stadt erinnerte mich aus irgendeinem Grund leicht an Barcelona.  Wir erreichten die berühmte Hemingway Bar „La Bodeguita del Medio“. Man hört bereits aus weiterer Entfernung den Menschenandrang. Dennoch gönnten wir uns im Stehen einen Mojito.Unsere Reiseführerin sagte die kleine Kneipe ist zwar weltberühmt, jedoch kriegt man keine guten Cocktails dort. Und sie behielt in der Tat recht. Nur ein paar Meter weiter entfernt, findet  man ein kleines schnuckeliges Restaurant „Fonda al Pirata„. Und genau dort hat man die Gelegenheit tatsächlich den besten Mojito zu schlürfen. Ich erinnere mich als wir auf Hawaii waren und zum ersten Mal einen hiesigen Mai Tai getrunken haben und zwar in einer kleinen Budde am Waikiki Strand, seit dem haben wir nirgends einen so guten Mai Tai gehabt. Ich glaube so verhält es sich mit Mojito auch. Die Stimmung war super und Sonne brannte ein wenig auf der Haupt, sodass wir versuchten die prahle Sonne zu meiden. So waren wir auch Gott froh als wir nach einem längeren Spaziergang in einen Zigarren-Shop hinein gebeten wurden. Natürlich nutzten wir auch die Gelegenheit ein paar Cohibas, Monte Christo- und Julia & Romeo-Zigarren zu erwerben. Der Spaß ist nicht gerade günstig aber als Raucher in Havanna gewesen zu sein und keine Zigarre gekauft zu haben, das ist auch irgendwie komisch.

Wenn ihr in Havanna seid, dann müsst ihr unbedingt das Restaurant „La Guerida“ zumindest besichtigen. Es ist eine super schöne Location und super fotogen. Allein schon die Treppe in der Eingangshalle ist einfach wunderschön. Aus Zeitgründen haben wir dieses verpasst. Weshalb ich dafür plädiere, dass ein Tag nicht ausreichend ist Havanna komplett zu entdecken. Hätten wir das im Voraus gewusst, hätten wir unseren Trip nach Kuba ein bisschen anders organisiert. Hemingway ist Havannas fester Bestandteil. Egal wo man hinläuft, wird einem ein Gebäude gezeigt, das in irgendeiner Weise mit Hemingway in Verbindung steht. So haben wir auch das Hotel „Ambos Mundos“ besucht in welchem er eine ganze Weile gewohnt hat. Auf der Dachterrasse erhält man eine kühle Erfrischung inklusive einem Ausblick auf ganz Havanna. Super schön! Läuft man am Hotel ein ganzes Stückchen einfach geradeaus, gelangt man schnell zum Kapitol. Ein prachtvolles Gebäude und ist nicht zu übersehen. Rundum stehen viele schöne bunte Häuser. Insgesamt ein wunderschöner Platz und deshalb auch ziemlich überlaufen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon leider unter Zeitdruck. Daher konnten wir nicht so viel Aufmerksamkeit dem Platz schenken, welche es eigentlich verdient hätte. Als wir im Auto zum Mittagessen fuhren, fuhren wir an so vielen hübschen Häusern von Havannas Altstadt vorbei, dass ich dann doch echt enttäuscht war. Wir verließen nun auch die Altstadt.Zum späten Mittagessen fuhren wir in das neue und moderne Bezirk von Havanna. Dort haben wir in einem Familienrestaurant super leckereren Hummer als Hauptgang serviert bekommen. Zum meinen Erstaunen hat mir sogar die Kürbissuppe geschmeckt, obwohl ich diese ja so gar nicht mag. Nach dem Essen ging die Tour weiter. Allerdings nur im Auto und das fande ich super schade. Denn selbst am Hafen und an der Promenade auf welcher der Fast  & Furious Film gedreht wurde, konnten wir nicht aussteigen. Das fande ich  extrem enttäuschend. Wir verließen Havanna mit einem ein wenig unbefriedigendem Gefühl. Ich versuchte mich zu beruhigen indem ich mir selbst sagte, bei einer Gruppenreise hätte ich noch weniger gesehen. Aus diesem Grund sage ich zum tausendsten Mal: Ein Tag in Havanna ist nicht genug!

Die nächsten und letzten Tage auf Kuba verbrachten wir ruhig und entspannt am Strand. Die Zeit ist wie immer super schnell rumgegangen, sodass wir uns jetzt Gedanken machen mussten, wie wir unseren letzten Tag verbringen wollten. Das Problem dabei war, dass unser Flug nach Hause erst um 23:40 eingeplant war, wir aber um 11:00 aus unserem Zimmer raus mussten. So was jetzt?  Ich hatte mich ehrlich gesagt damit abgefunden trotz des Late Check-outs den ganzen Tag am Pool mit Jeans rumzuhocken bis wir um 21:30 für die Fahrt zum Flughafen abgeholt werden. Ich bin froh, dass mein Freund nicht locker gelassen hat und es organisieren konnte (mit Unkosten in Höhe von 80 Euro), dass wir das Zimmer erst um 20:00 räumen mussten. Auf diese Weise konnten wir noch den ganzen Tag am Strand verbringen und die letzen karibischen Sonnenstrahlen auf unserer Haut fühlen konnten. Bis wir dann im Flieger in Richtung Frankfurt nach Hause saßen.Insgesamt waren wir mit der Reise schon zufrieden, aber ich würde nicht sagen, dass es sich um eine Traumreise handelt. Dazu fehlt es noch ein ganzes Stückchen. Kuba hat noch zu viele Baustellen, die es zu beseitigen gilt. Und das in super vielen Bereichen.Wir waren uns einig, dass es schön war, aber noch ein Mal nach Kuba zu reisen, hmm wahrscheinlich eher nicht. Es sei denn, es ist ein mehrtägiger Zwischenstopp direkt in Havanna und mit Sicherheit nicht mehr in einem vier Sterne Hotel. Denn dort haben wir einiges Schönes und Sehenswertes definitiv verpasst!