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Lviv, Ukraine

Lviv – The most beautiful city in the world!


Die letzte Station unseres Roadtrips im September 2021 war meine Heimatstadt, Novovolynsk. Wir haben eine ganze Woche dort eingeplant und verbracht. Es war wunderschön im Kreise der Familie den Sommer 2021 zu verabschieden. Aber der Weg dorthin war mehr als abenteuerlich.

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Novovolynsk, Ukraine

… back to the roots


Endlich war es soweit! Am 01.05.2021 war ich auf dem Weg in meine Heimat, Novovolynsk, Ukraine! Ein wenig Angst hatte ich schon gehabt. Derzeit ist alles mit einer Ungewissheit verbunden. Nichtsdestotrotz habe ich all meine Mut zusammen genommen und bin einfach hin. Komme, was wolle! Aber die Zeit ist gekommen…

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The story of my life

Where my heart will always belong to.

About my Ukrainian roots …


Ein wenig über mein Heimatland will ich dann doch ein bisschen was erzählen. Obwohl ich eigentlich komplett „eingedeutscht“ bin oder wurde oder wie auch immer, gibt es manchmal Tage, an denen ich meine Heimat doch ziemlich vermisse. Mittlerweile fahren wir nur noch ganz ganz selten in die Ukraine. Ganz früher sind wir so gut wie jede Ferien rüber gefahren und ich habe mich selbstverständlich wahnsinnig darüber gefreut. Doch mit der Zeit hat sich einiges verändert und plötzlich wurden die Besuche immer seltener. Vier Jahre war ich nicht mehr drüben bis wir letztes Jahr beschlossen haben dann doch für 10 Tage nach Novovolynsk zu fahren. In die Stadt, wo ich geboren und die ersten zehn Jahre meines Lebens verbracht habe.

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Wir sind damals kurz nach der Revolution in die Ukraine gefahren. Manche meinten noch, ob es eine gute Idee sei, in ein Kriegsgebiet zu fahren. Aber da ich aus dem westlichen Teil der Ukraine herkomme, gab es bei uns in der Gegend keine militärischen Auseinandersetzungen. Also waren wir in Sicherheit. Dennoch war eine getrübte Stimmung auch in meiner Stadt mehr als deutlich präsent.

Trotz allem, war ich mehr als glücklich darüber, dass mein Freund mich auf diese Reise begleitet hat und ich ihm meine ganze Familie vorstellen durfte, die er sonst theoretisch ohne einen Besuch in der Ukraine nicht kennen gelernt hätte. Das hat mir wahnsinnig viel bedeutet und tut es immer noch! Insbesondere konnte ich ihm unseren süßen aber ganz schön wilden Familienliebling Jacky, der manchmal mega Chaos veranstaltet, vorstellen.

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Viel geplant, viel haben wir uns vorgenommen, jedoch hat sich nicht viel daraus entwickeln können. Nach langer Zeit Distanz mit meiner Familie und Freunden, waren wir sozusagen gezwungen immer irgendwelche Einladungen zum Essen anzunehmen, hier mal ein Kaffeekränzchen, dort eine alte Freundin treffen, Oma besuchen …etc. Immer ist etwas dazwischen gekommen. Schade eigentlich, denn es gibt wunderschöne Ecken, Städte, Landschaften und Traditionen, die es Wert sind entdeckt zu werden.

Wir sind eigentlich schon viel um die Weltgeschichte gegurkt, aber ich muss gestehen, dass ich das Land, in dem ich geboren und zum Teil auch aufgewachsen bin, kaum kenne. Selbst in der Hauptstadt, Kiew, war ich nur ein einziges Mal. Und das auch nur, um mein Visum für den befristeten Aufenthalt in Deutschland abzuholen. Damals hatten wir nicht die Zeit, um Touristen zu spielen und sich alles mögliche anzuschauen. Viele meiner Bekannten und Freunde leben seit mehreren Jahren in Kiew. Ist eine tolle und aufregende Stadt, die anscheinend nie schläft. Aber ehrlich, Kiew reizt mich nicht ganz so sehr. Irgendwann, wenn sich mal die Gelegenheit ergibt, werde ich dahin fahren, muss aber nicht unbedingt sein.

Viel interessanter ist aber Lwiw (Lemberg). Eine historische Altstadt mit vielen ukrainischen Traditionen, die in der Tat von der Bevölkerung ausgelebt werden und mit dem Trend eine ukrainische Kult-Stadt zu werden. Freunde von mir, die dort leben, berichten viel über coole Veranstaltungen besonders zur Weihnachtszeit. Für das nächste Mal ist Lwiw auf jeden Fall eingeplant.

Eine weitere tolle Empfehlung ist ein Winterurlaub in den Karpaten. Die Landschaft, die Luft, die Umgebung … Wahnsinn!!! Ich finde das kommt sogar an den Standard in der Schweiz beinahe heran, nur das eine Woche in den Karpaten deutlich günstiger ist. Die Vorstellung ist auf jeden Fall verlockend: Blockhütte mit Kamin, Tasse Glühwein und draußen Schneemassen, perfekte Pisten und super Stimmung, egal wo man hinkommt. Was will man mehr während eines Snowboard- bzw. Skiurlaubs. Genau das steht auf unserer Bucket List und eventuell wird dieser Punkt nächstes Jahr von der Liste auch schon gestrichen. 🙂

Ohne jegliche Aktivitäten sind wir aber nicht nach Deutschland zurück. Ein mal sind wir zu einem See „Solovychi“, um den ganzen Tag die Natur und die frische Luft zu genießen, am Wasser zu sein und Schaschlik, den Oma nach ihrem Geheimrezept zubereitet hat, zu grillen.

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War ein toller Tag. Meine ganze Familie, meine bessere Hälfte, gutes Essen, Natur. Mehr wöllte ich in diesem Augenblick auch gar nicht! Apropos wer gerne angelt oder jagen geht, ihr müsst dann auf jeden Fall in die Ukraine!

In der Ukraine gibt es sehr viele Seen. So sind wir an einen anderen gefahren, an dem ich als ein kleines Mädchen sehr oft war. Jedoch hat sich dort vieles verändert. Als ich noch klein war, war da ein völlig ruiniertes „Hotel“, das seine „besten“ Zeiten während der UdSSR hinter sich hatte. Heute wurde es zu einer neuen schönen Anlage saniert und viele Hochzeiten werden dort gefeiert. Das coole dabei ist, dass dort ein traditionelles Bad „Chjan“ aufgebaut wurde. Das war für mich mal was ganz Neues. Es ist praktisch ein Kessel mit Wasser gefüllt, der mit drunter liegendem, brennendem Holz beheizt wird. Zum Kontrast kann man in den Pool, ins eiskalte Wasser springen oder eben direkt in den See. Man wird von vorn bis hinten bedient, was fehlt, wird sofort besorgt. Man muss es nur sagen. Ein toller Ort.

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Natürlich ist in der Ukraine nicht alles so toll und schön und aufregend, wie ich das jetzt hier beschreibe. Es gibt Schwächen, Defizite und auch hässliche Seiten, aber wenn wir uns eingestehen, die gibt es in jedem Land. Zwar nicht in dem Ausmaß aber dennoch. Lässt man sich auf diese Erfahrung ein und ist vorurteilsfrei, dann kann derjenige die wunderschönen Seiten von Ukraine kennen und schätzen lernen! Mit Sicherheit! Denn wer schon mal da war und die richtig schönen Orte und Landschaften gesehen hat, derjenige wird es nicht bereuen dahin gegangen zu sein.

Ich hatte trotz allem eine schöne Kindheit. Hatte sehr viel Zeit mit meinen Freunden draußen verbracht. Auf Bäumen und Dächern geklettert. Viele Male bin ich auf meinen Knien gelandet, weshalb meine Knie immer aufgeschürft waren. Im Winter nach der Schule immer gleich raus und Schneemänner bauen, im Sommer Salo (ukrainischer Speck) am Lagerfeuer grillen, während einer immer an einer Gitarre gespielt hat und andere Volkslieder bis in die tiefste Nacht gesungen haben. Es gibt so ein paar Ereignisse, an die ich mich heute noch ganz klar erinnere und werde dies mein Leben lang tun. Ich hatte wirklich eine ganz tolle Kindheit!

An diesen Erinnerungen hängt mein Herz und wird es immer tun ….

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